Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Thekla Walker, zeigt sich enttäuscht über die Bundestagsentscheidung gegen eine Frauenquote in Unternehmen. „Schade! Die Quoten-Befürworterinnen in den Reihen von Union und FDP haben sich auf der Zielgeraden von Merkel und ihren Männern ausbremsen lassen.“ Damit haben sie laut Walker verpasst, ein ermutigendes Zeichen zu setzen für die vielen top ausgebildeten und hoch qualifizierten Frauen. Sie scheiterten regelmäßig auf dem Weg nach oben, weil Männer Macht und Posten unter sich verteilen.
Eine Chance verpasst haben laut Walker auch Union und FDP – „sie sind und bleiben Männer-Klüngel-Parteien“. Die Quoten-Befürworterinnen von Union und FDP hätten sich mit einem billigen Kompromiss abspeisen lassen, bedauert Thekla Walker. Statt Einführung einer verbindlichen Quote in Aufsichtsräten soll nun lediglich eine Frauenquote von 30 Prozent ins Wahlprogramm der Union ab 2020 aufgenommen werden.
Dass der baden-württembergische CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl im Vorfeld diesen Kompromiss öffentlich begrüßte, wundert die Chefin der Südwest-Grünen nicht: „Strobl wird nicht umsonst bei den Frauen in den eigenen Reihen als ‚Casanova‘ verspottet. Er läuft den Frauen hinterher, wenn es darum geht, Mitglieder, Wählerinnen und fleißige Lieschen für seine Partei zu gewinnen. Sobald es um Führungspositionen geht, ist bei ihm Schluss mit lustig. Hier bleibt man(n) lieber unter sich.“