„Ich finde es befremdlich, wie triumphierend und empathielos der baden-württembergische Innenminister Strobl Abschiebezahlen als Erfolgszahlen verkauft. Bei Abschiebungen geht es nicht um bloße Zahlen, sondern um Menschen und ihre individuellen Schicksale. Gerade von einem Christdemokraten sollte man erwarten können, dass er darüber auch einmal nachdenkt.“ So lautet die Reaktion des Grünen-Landesvorsitzenden Oliver Hildenbrand auf eine Ankündigung Thomas Strobls, wonach dieser mit „neuer Konsequenz“ und „ohne Abstriche“ abschieben wolle – auch in den Wintermonaten.
Oliver Hildenbrand betont: „Es muss darum gehen, die Rückführungs- und Abschiebepraxis rechtsstaatlich fair und humanitär verantwortlich zu gestalten. Das muss das ganze Jahr über gelten – nicht nur in den Wintermonaten.“ Der Grünen-Landeschef erinnert an die klaren Vereinbarungen im Koalitionsvertrag: „Wir Grüne haben in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass die grün-schwarze Landesregierung die Leitlinie verfolgt, dass die freiwillige Rückkehr absoluten Vorrang vor der zwangsweisen Rückführung hat. Wir haben klar vereinbart, dass eine humanitäre Einzelfallprüfung stattfindet, die beispielsweise die Belange von Familien, Frauen und Kindern besonders berücksichtigt.“
Hildenbrand fordert: „Wenn Herr Strobl schon von „Herz und Härte“ redet, dann muss er sich auch ein Herz fassen und ganz klar sagen: Natürlich wird in der Weihnachtszeit nicht abgeschoben und niemand darf in die eisige Kälte geschickt werden.“