Zum Ausstieg Bayerns aus dem Nationalen Bildungsrat erklärt die Grünen-Landesvorsitzende Sandra Detzer:
„Davonlaufen ist immer ein Zeichen von Schwäche. Mit dem effekthascherischen Ausstieg der bayerischen Landesregierung aus dem Nationalen Bildungsrat bricht Markus Söder seinen eigenen Koalitionsvertrag, den die CSU zusammen mit CDU und SPD im Bund unterzeichnet hat. Er beweist einmal mehr, dass Vertragstreue bei den Konservativen nichts mehr gilt. Woher die Angst kommt vor einem beratenden Gremium, das keine Beschlüsse fassen soll – niemand weiß es. Söders Nein ist inhaltlich nicht zu begründen. Der bayerischen Landesregierung kommt es allein darauf an, sich auf Kosten anderer zu profilieren und die notwendige Zusammenarbeit der Bundesländer zu torpedieren. Ja, die Bildungshoheit liegt bei den Ländern. Das entlässt die Länder aber nicht aus der Pflicht, sich bundesweit stärker auf wissenschaftliche Expertise zu stützen und besser zusammenzuarbeiten, um Qualität und Vergleichbarkeit der Bildungssysteme zu erhöhen. Der Nationale Bildungsrat könnte die Aufgabe übernehmen, die Kultusministerkonferenz zu beraten und einen Staatsvertrag der Länder vorzubereiten. Dass die baden-württembergische CDU-Spitzenkandidatin Söder hinterhertrappelt, zeigt die Schwäche der nach eigenen Worten inhaltlich insolventen CDU in Baden-Württemberg.“