Nächste Woche ist es so weit. Beim Grünen Mitgliederentscheid bestimmen erstmals alle Mitglieder, welche Projekte wir in einer Regierungsbeteiligung als Erstes anpacken. Die Mitglieder können dabei aus 58 Schlüsselprojekten ihre Herzensprojekte auswählen. Jedes Mitglied hat für jeden der drei Themenbereiche „Energiewende und Ökologie“, „Gerechtigkeit“ und „Moderne Gesellschaft“ drei Stimmen, außerdem eine zusätzliche Joker-Stimme.
Wir haben die SpitzenkandidatInnen und die Landesvorsitzenden aus Baden-Württemberg nach ihren drei Favoriten beim Mitgliederentscheid gefragt. Hier erfahrt ihr mit einer kurzen Begründung welche Projekte Kerstin, Thekla, Cem und Chris besonders am Herzen liegen.
Kerstin Andreae
Für eine Ressourceneffizienz-Allianz – Top-Runner-Prinzip einführen …weil es nur gut wird, wenn es immer besser wird. Effizienter und ressourcenschonender.
Für ein solidarisches Europa – Steuervermeidung und Steuerhinterziehung mit einem europäischen Steuerpakt bekämpfen …weil Steuerhinterziehung kein Kavaliersdelikt ist, sondern dem Gemeinwesen Jahr für Jahr Milliarden entzieht. Das ist ungerecht und unsozial.
Freies und schnelles Internet für alle – Breitbandausbau vorantreiben …weil ich endlich eine Autobahn will, die nur Nutzen bringt – die Datenautobahn. Teilhabe entscheidet sich mehr und mehr am Zugang zum Netz.
Cem Özdemir
100 % erneuerbare Energien – für eine faire Energiewende in BürgerInnenhand …weil wir die Energiewende in Deutschland zum Erfolg für Klima und Wirtschaft machen müssen und andere Länder sehen, dass es geht!
Grüne Bildungsrepublik begründen – gute Ganztagsschulen flächendeckend aufbauen …weil die Herkunft nicht mehr über den Bildungserfolg entscheiden darf und wir jede und jeden brauchen!
Das Betreuungsgeld abschaffen – gute Kitaplätze besser ausbauen …weil wir für echte Wahlfreiheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf gute Kitas und zufriedene Erzieherinnen und Erzieher brauchen!
Thekla Walker
Die Heimat von Storch und Laubfrosch schützen – Naturerbe bewahren …weil der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und ein nachhaltiger Lebensstil, der die Lebenschancen von morgen erhält, unser zentrales Anliegen ist. Wir sind die einzige Partei, die ernsthaft für den Schutz der Lebensräume von Tieren und Pflanzen und den Erhalt der biologischen Vielfalt eintritt.
Die Massentierhaltung beenden – ein neues Tierschutzgesetz für artgerechte Haltung …weil die Massentierhaltung verantwortlich ist für unerträgliches Leiden und Krankheiten bei Tieren und wesentlich beiträgt zu Klimawandel, Nahrungsmittelknappheit und Artensterben. Auch aus diesem Grund hat der Landesverband der Grünen Baden-Württemberg gemeinsam mit der Grünen Jugend Baden-Württemberg die Kampagne zu einem Veggieday, also zu einem fleischlosen Tag in der Woche gestartet.
Das Betreuungsgeld abschaffen – gute Kita-Plätze besser ausbauen …weil das Betreuungsgeld alle Bemühungen zu einer besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben konterkariert und bildungs- und gleichstellungspolitisch ein Rückschritt ist. Das dafür von schwarz-gelb verplante Geld wird in den Ländern und Kommunen dringend für den qualitativen und quantitativen Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur benötigt.
Chris Kühn
Lebenswerte Kommunen – Umweltverbund ausbauen …weil wir die Verkehrswende nur gemeinsam mit den Kommunen umsetzen können. Vernetze Mobilität wird nur dann erfolgreich sein wenn es uns gelingt, eine angemessene öffentliche Nahverkehrsfinanzierung in den nächsten Jahren sicherzustellen.
Bezahlbares Wohnen ermöglichen – soziales Mietrecht, gemeinwohlorientierten Wohnungsbau und energetische Modernisierung zusammendenken …weil die Frage nach bezahlbarem Wohnraum eine der großen sozialen Fragen heutzutage ist. Unsere Städte müssen Städte für alle Bürgerinnen und Bürger sein – statt Spielwiesen für SpekulantInnen. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien und Studierende.
Rechtsextremismus entschieden entgegentreten – Projekte gegen Rechtsextremismus systematisch fördern …weil insbesondere der NSU-Skandal gezeigt hat, dass wir ein rechtsextremes Problem haben – sowohl in West- wie Ostdeutschland. Wir müssen die Zivilgesellschaft im Kampf gegen Nazis unterstützen.