Die Grünen-Landesvorsitzende Thekla Walker fordert den CDU-Landesvorsitzenden und CDU-Landesgruppenchef Thomas Strobl auf, in Sachen Gen-Mais klipp und klar zu sagen, wofür die Südwest-CDU steht. „Im Landtag von Baden-Württemberg erklären die CDU-Abgeordneten in der Debatte vollmundig, für sie komme der Anbau von Gen-Mais nicht in Frage. Wenn es aber ernst wird, stimmen ihr Parteichef Strobl und fast alle anderen CDU-Abgeordneten im Bundestag so ab, dass dem Anbau von Gen-Mais auf unseren Äckern nun Tür und Tor geöffnet ist“, sagt Thekla Walker. „Das ist ein falsches Spiel. Die Südwest-CDU muss sich erklären, ob sie nun für oder gegen Gen-Produkte ist.“
Zum Hintergrund: Die Bundestagsabgeordneten hätten die Regierung vor wenigen Tagen bei einer Abstimmung darauf festlegen können, im EU-Ministerrat „Nein“ zur Zulassung des umstrittenen Gen-Mais 1507 zu sagen. Das hatten die Grünen im Bundestag beantragt. Deutschland hätte als Zünglein an der Waage die aktuell anstehende Zulassung des umstrittenen Gen-Mais 1507 im EU-Ministerrat verhindern können. Deutschland hat sich aber enthalten – jetzt wird die EU-Kommission nach bisherigen Aussagen die Zulassung erteilen.
„Ich kann nicht verstehen, dass CDU-Landeschef Strobl ohne Skrupel dazu beigetragen hat, dass diese Risikotechnologie durchgewunken wird. 90 Prozent aller Verbraucher wollen kein Gen-Food auf ihrem Teller. Das zeigt, was Herr Strobl von der Politik des Gehörtwerdens wirklich hält – nämlich nichts“, erklärt die Grünen-Landesvorsitzende. Strobl sei damit in bester Gesellschaft mit der Mehrheit der baden-württembergischen CDU- und SPD-Bundestagsabgeordneten, die Gen-Mais 1507 nicht verhindert hätten, obwohl sie die Möglichkeit dazu hatten. Thekla Walker: „Sie alle lassen damit zu, dass es bei uns Gen-Mais gibt, dessen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt nicht absehbar sind. Und besonders schlimm daran: Einmal in die Natur gelangt, ist Gen-Mais nie mehr rückholbar.“
Gentech-Mais „1507“, über den jetzt abgestimmt wurde, produziert selbst ein Insektengift und verträgt die Behandlung mit dem gefährlichen Unkrautver-nichtungsmittel Glufosinat. „1507“ ist um ein Vielfaches giftiger als sein Vorgänger „MON810“, der aufgrund seiner ökologischen Risiken in Deutschland verboten ist.