Immer mehr Hitzetage, Dürrephasen und Starkregenereignisse – wir spüren es bereits heute: Auch Baden-Württemberg verändert sich durch die Klimakrise zunehmend. Diese Veränderungen können langfristig hohe Folgekosten mit sich bringen und sogar Menschenleben gefährden. Für die langfristige Sicherung unserer Lebensgrundlagen und unseres Wohlstands benötigen wir darum neben erfolgreichem Klimaschutz auch geeignete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Baden-Württemberg bringt für eine erfolgreiche Klimaanpassung beste Grundvoraussetzungen mit: Eine starke Wirtschaft, die vorausschauend in Klimaschutz und Klimaanpassung investiert, gesellschaftliches Umweltbewusstsein und unseren starken gesellschaftlichen Zusammenhalt, der sich insbesondere auf kommunaler Ebene und im Ehrenamt zeigt.
Die grün-geführte Landesregierung hat unter Federführung unserer Umweltministerin Thekla Walker eine umfassende Strategie zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Darin enthalten sind über hundert Maßnahmen in den Bereichen Stadt- und Raumplanung, Naturschutz und Biodiversität, Verkehr und Infrastruktur, Wald und Forstwirtschaft, Wasser, Boden, Landwirtschaft, Tourismus, Gesundheit, Bevölkerungsschutz sowie Wirtschaft und Energiewirtschaft.
Die Maßnahmen sind gegliedert nach den vier primären Klimawirkungen 1) Hitze, 2) Trockenheit und Niedrigwasser, 3) Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hochwasser sowie 4) dem Wandel von Lebensräumen und unserer Arten.
Anpassung an zunehmende Hitze
Der Klimawandel führt zu immer heißeren Sommern und versetzt insbesondere unsere Städte in Hitzestress.
Eine klimaangepasste Stadtplanung mit vielen Grünflächen, Fassadenbegrünung und ausreichend Frischluftschneisen wirkt der Hitze in urbanen Räumen entgegen und trägt dazu bei, dass die heißen Sommer für die Stadtbevölkerung besser zu ertragen sind.
Auch durch Maßnahmen wie der Verwendung von hellem Asphalt, der weniger Wärme speichert, kann der Überhitzung unserer Städte entgegengewirkt werden.
Doch nicht nur der Mensch leidet unter den Hitzesommern. Auch unsere baden-württembergische Flora und Fauna hat mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen. Eine von zahlreichen Hitzeschutzmaßnahmen ist deshalb etwa die Schaffung von Kaltwasserbereichen in Flüssen, die die Übersommerung von Fischen ermöglicht.
Dies sind nur einige exemplarische Maßnahmen. Weitere Maßnahmen zum Hitzeschutz findest Du hier.
Trockenheit und Niedrigwasser
Als Reaktion auf die zunehmenden Dürrephasen hat Baden-Württemberg eine Wassermangelstrategie entwickelt, die dazu dient, Verfügbarkeit und Bedarf der Wasserressourcen in Einklang zu bringen. Neben diesem strategischen Element dienen zahlreiche weitere Maßnahmen der Anpassung an zunehmende Trockenheit und Niedrigwasser.
So trägt etwa eine Optimierung von Bewässerungssystemen in der Landwirtschaft sowohl dem zunehmenden Bewässerungsbedarf Rechnung als auch den abnehmenden Wasservorräten.
Darüber hinaus ist der Brandschutz ein zentrales Element. Denn durch die zunehmende Trockenheit steigt nicht nur die Wald- und Feldbrandgefahr, auch die Verfügbarkeit von Löschwasser nimmt ab. Die Klimaanpassungsstrategie unserer Landesregierung benennt deshalb Maßnahmen, um auch in Dürrephasen den Zugang der Feuerwehren zu ausreichend Löschwasser sicherzustellen.
Dies sind nur einige exemplarische Maßnahmen. Weitere Maßnahmen zur Anpassung an Trockenheit und Niedrigwasser findest Du hier.
Extremwetterereignisse (Starkregen, Hochwasser)
Auch Extremwetterereignisse wie Starkregen nehmen durch den Klimawandel zu. Ein gutes Starkregenmanagement in den Kommunen kann das Hochwasserrisiko senken. Im Ernstfall bieten technische Hochwasserschutzmaßnahmen wie Rückhaltebecken und Dämme Schutz.
In Städten ist die Vermeidung von Versiegelung bzw. die Entsiegelung von Flächen im Umgang mit Starkregen und beim Schutz vor Hochwasser zentral. Denn die Möglichkeit zur Versickerung und Speicherung von Regenwasser senkt nicht nur das Hochwasserrisiko, das Regenwasser kann außerdem in trockenen Phasen zur Bewässerung beispielsweise des Stadtgrüns verwendet werden. Man spricht hier auch vom sogenannten Schwammstadtprinzip.
Dies sind nur einige exemplarische Maßnahmen. Weitere Maßnahmen zum Schutz vor Extremwetterereignissen findest Du hier.
Wandel von Lebensräumen und Arten
Die Veränderung des Klimas hat massive Auswirkungen auf unsere Natur in Baden-Württemberg, beispielsweise auf unsere Wälder. Um unsere Wälder zu schützen, wurde deshalb eine eigene Waldstrategie entwickelt.
Die Klimaanpassungsstrategie berücksichtigt darüber hinaus auch Lebensräume, die uns möglicherweise nicht direkt in den Sinn kommen würden: So ist etwa eine angepasste Pflege des Grüns entlang unserer Straßen sowohl für die Artenvielfalt als auch für den Schutz der Entwässerungssysteme wichtig.
Eine weitere Auswirkung des Klimawandels auf unsere Natur betrifft nicht nur, aber insbesondere Menschen, die unter Pollenallergie leiden: Die höheren Temperaturen begünstigen die Ausbreitung der hochallergenen Pflanze Ambrosia. Die Ambrosia-Strategie dient deshalb der Verhinderung der Ausbreitung der Pflanze sowie der Allergie-Prävention in der breiten Bevölkerung.
Dies sind nur einige exemplarische Maßnahmen. Weitere Maßnahmen im Bereich Wandel von Lebensräumen und unserer Arten findest Du hier.
Von der Strategie in die Umsetzung
Mit der umfassenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel hat die grün-geführte Landesregierung die Grundlage gelegt, damit wir in Baden-Württemberg auch in Zukunft, unter den veränderten Umweltbedingungen, unsere Lebensqualität erhalten können.
Klar ist jedoch auch: Der Erfolg bei der Umsetzung entscheidet sich in vielen Bereichen auch vor Ort, in den Gemeinderäten und Kreistagen, in der Verwaltung und an den Rathausspitzen. Bereits heute sind viele Kommunen in Baden-Württemberg Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung. Wir Grüne wollen, dass klimafreundliche und weiterhin lebenswerte Kommunen in Baden-Württemberg flächendeckend Wirklichkeit werden und wir heute die Voraussetzungen für die klimaneutrale und klimaresiliente Kommune von morgen schaffen.
Du interessierst Dich für Grüne Politik vor Ort und möchtest Dich mit uns für die klimafreundliche und klimaresiliente Kommune von morgen einsetzen? Dann melde dich unter: vor-ort@gruene-bw.de