Die Grünen Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand zeigen sich entsetzt über den Vorschlag des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner, die Schutzwerte für saubere Luft zu schleifen. „Hier zeigt sich die alte Lobbyhörigkeit der FDP, wie wir sie aus schwarz-gelben Zeiten kennen. Gier vor Gesundheit ist das Motto. Umwelt- und Gesundheitsstandards sollen auf dem Altar des Profits geopfert werden – ohne Rücksicht auf die Lebensqualität der Menschen in unseren Städten.“ Die Grünen Landeschefs verurteilen, dass Lindner eine von der AfD lancierte Unwahrheit als Argument für seinen Vorschlag verwendet. Demnach dürfe die Schadstoffbelastung im Büro um ein vielfaches größer sein als auf der Straße. „Diese Behauptung ist purer Unsinn. Und das weiß Lindner auch.“
Detzer und Hildenbrand appellieren an den baden-württembergischen FDP-Spitzenkandidaten und Europapolitiker Michael Theurer, Lindners neoliberalem Kurs entgegenzuwirken. „Menschen, die sich saubere Luft zum Atmen wünschen, dürfen nicht von der FDP verraten und verkauft werden. “ Die beiden Grünen warnen den FDP-Europapolitiker davor, auf europäischer Ebene dafür zu werben, die Einhaltung der Grenzwerte für Luftschadstoffe zeitlich hinauszuschieben – auch das ein Wunsch von Christian Lindner. „Gesundheitsschutz sollte für alle Politiker oberste Priorität haben, unabhängig vom Parteibuch.“
Abgesehen davon bremse Lindner die innovationsfreundlichen Kräfte in der Industrie aus. „Lindner will eine Schutzmauer um den Verbrennungsmotor bauen – in der Hoffnung, noch ein paar Jahre länger mit einer Technik aus dem 19. Jahrhundert durchzukommen. Das ist verlorene Zeit, in der das saubere und leise Auto der Zukunft dann nicht in Deutschland, sondern in China oder den USA entwickelt wird.“ Detzer und Hildenbrand betonen: „Wir Grüne wollen, dass unsere Automobilindustrie voraus- und nicht hinterherfährt. Wir sind überzeugt, dass wir die Verkehrswende hinbekommen, wenn wir ambitioniert vorangehen, klare politische Rahmen setzen, die innovativen Kräfte in unserem Land stärken und die Industrie beim Umbau bestmöglich unterstützen.“