Bäuerin aus Leidenschaft
Der Bauernhof von Maria Heubuch steht bei Leutkirch auf einem Hügel im württembergischen Allgäu. Bei klarem Wetter breitet sich dort das Alpenpanorama vor einem aus. Dort steht der Milchviehbetrieb, den Heubuch mit ihrem Mann und den erwachsenen Söhnen betreibt. Seit 1980 ist sie Landwirtin, die vielen Erfahrungen brachte sie von 2014 bis 2019 als Abgeordnete in das Europäische Parlament ein.
„In Brüssel und Straßburg wird entschieden, ob kleine und mittlere Höfe eine Zukunft haben – oder ob die Zukunft den Agrarfabriken und der Massentierhaltung gehört“, sagt Heubuch. Deshalb tat sie auch im Parlament das, was sie seit den 1980er Jahren in Initiativen und Verbänden macht: für bäuerliche Familienbetriebe und gegen Gentechnik in der Landwirtschaft kämpfen.
Maria Heubuch machte eine Ausbildung zur Haus- und Familienpflegerin. Seit 1980 ist sie Landwirtin in einem Milchviehbetrieb, seit 1987 Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft. Aus Ärger über die verfehlte Agrarpolitik der damaligen EWG, vor allem die Milchquote, engagierte sie sich zunächst im Bauernverband. Doch die Ergebnisse reichten ihr nicht, deshalb gründete sie den „Verband für den Erhalt klein- und mittelbäuerlicher Betriebe“.
Auch Heubuchs zweiter politischer Schwerpunkt hängt eng mit diesem Thema zusammen: die Entwicklungspolitik. Denn falsche Agrarpolitik der EU schadet nicht nur kleinen europäischen Bauern, sondern auch ihren Kollegen in den Entwicklungsländern. Im europäischen Parlament arbeitete Maria Heubuch deshalb in den Ausschüssen für Entwicklung, für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie für Fischerei. Außerdem war sie Mitglied der Delegationen für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament und zur paritätischen parlamentarischen Versammlung AKP-EU.