„Die heutige Großdemonstration war ein eindrucksvolles Signal gegen Stuttgart 21. Es wurde deutlich: Die Bürgerbewegung gegen das Mammutprojekt ist und bleibt friedlich, bunt und kreativ“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn auf der Demonstration in Stuttgart. Er forderte die Bahn auf, bei S21 endlich die notwendige Transparenz zu schaffen. „Grube und Co. müssen ihre Verschleierungstaktik einstellen und endlich alle Fakten auf den Tisch legen.“ Das gelte umso mehr angesichts aktueller Medienberichte, wonach die Bahn die Kosten für Stuttgart 21 seit Jahren systematisch geschönt habe.
„Die Bahn muss deshalb bei der Präsentation des Stresstest auch alle internen Kostenberechnungen zu Stuttgart 21 vorlegen. Darüber hinaus gibt es noch viele andere offene Fragen und Unklarheiten beim Stresstest. So hat die Bahn bislang das im Schlichterspruch geforderte Notfallkonzept genauso wenig vorgelegt wie Pläne für eine leistungsfähige Anbindung der Gäubahn.“ Außerdem kritisierte der Grünen-Landesvorsitzende, dass der Stresstest nicht wie bei der Schlichtung vereinbart nur die Leistungsfähigkeit von S21 in der Spitzenstunde untersuche, sondern den Zeitraum von 6 bis 10 Uhr betrachte, was das Ergebnis verzerren könne.
„Das letzte Wort über Stuttgart 21 müssen die Menschen im Land haben.“
Kühn betonte, dass die Grünen das Bahnprojekt weiter ohne Wenn und Aber ablehnten: „Stuttgart 21 ist ein Milliardengrab. Der Tiefbahnhof ist überteuert und birgt enorme Kostenrisiken für die öffentliche Hand. Stuttgart 21 schadet dem Schienenverkehr im ganzen Land, da die Mittel für den Tiefbahnhof dem Nah- und Regionalverkehr in der Fläche fehlen würden und notwendige Bahnprojekte dem Rotstift zum Opfer fallen oder auf die lange Bank geschoben würden.“
Der Konflikt um S21 sei so festgefahren, dass er nur von der Bürgerschaft selbst gelöst werden könne, machte Kühn deutlich. „Das letzte Wort über Stuttgart 21 müssen die Menschen im Land haben. Deshalb wird die grün-rote Landesregierung eine Volksabstimmung darüber abhalten.“