Als „infamen und völlig inakzeptablen Angriff“ verurteilt der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn, dass CDU-Generalsekretär Strobl dem Stuttgart 21-Gegner Walter Sittler ein mangelndes Demokratieverständnis vorgeworfen und dabei einen direkten Bezug zu der NS-Vergangenheit von Sittlers Vater hergestellt hat. „Strobl verlässt mit seinem unsäglichen NS-Verweis den Rahmen der demokratischen Streitkultur. Er muss sich sofort bei Sittler für seine Diffamierung entschuldigen. Außerdem ist eine Distanzierung von CDU-Chef Mappus von den Aussagen seines Generalsekretärs unbedingt notwendig“, forderte Kühn.
Die Entgleisung Strobls mache deutlich, dass bei der CDU „langsam die Sicherungen durchbrennen. Die Union ist offenbar nicht mehr in der Lage, den Stuttgart 21-Gegnern mit sachlichen Argumenten etwas entgegenzusetzen. Deshalb fährt sie nun Angriffe weit unterhalb der Gürtellinie. Strobl hat offenbar noch nicht erkannt, dass die Zeit der Sippenhaft vorbei ist“, so Kühn.
Der Angriff auf Sittler sei umso weniger hinnehmbar, als Strobl die Filbinger-Trauerrede des damaligen Ministerpräsident Oettinger als „angemessen“ und „weder inhaltlich noch formal in irgendeiner Weise zu kritisieren“ verteidigt hatte, obwohl Oettinger Filbinger entgegen der historischen Tatsachen als „Gegner des NS-Regimes“ bezeichnet hatte.