Die Landesdelegiertenkonferenz der baden-württembergischen Grünen hat ihre Solidarität mit den aktuellen Bildungsprotesten erklärt. „Die Forderungen nach einem sozial gerechteren und freieren Zugang zu Bildung und nach mehr Mitsprache der StudentInnen und SchülerInnen finden unsere volle Unterstützung“, heißt es in dem Beschluss.
Bildung als zentrale Gerechtigkeitsfrage
Die Südwest-Grünen sprechen sich für eine bessere und gerechtere Bildungspolitik aus. Deshalb müssten die Studiengebühren abgeschafft und eine nachhaltige Studienfinanzierung durch das Land sichergestellt werden. Außerdem fordern sie eine grundlegende Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge unter intensiver Beteiligung der Studierenden. Statt einer Verschulung müssten die Studierenden mehr individuelle Freiheit bei der Gestaltung ihres Studiums bekommen. Alle Bachelor-AbsolventInnen sollten Zugang zum anschließenden Masterstudium erhalten. Notwendig sei zudem die Schaffung einer ausreichenden Zahl zusätzlicher Studienplätze. Die Grünen wollen im Land eine verfasste Studierendenschaft wiedereinführen, die den Studierenden eine ernsthafte Mitsprache an den Hochschulen ermöglicht. Alle Studierenden, SchülerInnen und Auszubildenden sollten eine elternunabhängige Bildungsförderung erhalten – und nicht nur einen kleine Studierenden-Gruppe, wie es Schwarz-Gelb mit seinem Stipendien-Modell plane.
Für längeres gemeinsames Lernen und individuelle Förderung
Außerdem müsse das hochselektive Schulsystem überwunden werden. Kinder sollten nicht mehr nach der vierten Klasse in verschiedene Schubladen sortiert werden, sondern länger gemeinsam lernen. Deshalb müsse das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft und eine neunjährige Basisschule für alle eingeführt werden. Darüber hinaus treten die Grünen für eine echte Ganztagsschule mit ausgereiften pädagogischen Konzepten ein. Ein solcher bildungspolitischer Aufbruch sei notwendig, denn das derzeitige „ungerechte und selektive Bildungssystem verspielt Zukunftschancen: die Chancen aller Kinder und Jugendlichen auf Bildung, Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe.“