„Unter Ministerpräsident Mappus schlägt den Lesben und Schwulen im Land ein eiskalter Wind entgegen. Es ist ein Armutszeugnis, dass sich die Landesregierung weigert, ein Grußwort zum Christopher Street Day in Stuttgart zu schreiben“, kritisierte die Grünen-Landesvorsitzende Silke Krebs. Weder der Ministerpräsident noch die Sozialministerin Stolz seien bereit, ein schriftliches Grußwort zum größten CSD in Süddeutschland zu verfassen.
Man sei zwar gewöhnt, dass die baden-württembergische Landesregierung die rote Laterne in Sachen Gleichberechtigung von Homosexuellen trage. „Aber diese Verweigerungshaltung ist ein klares Zeichen für einen konservativen Rollback in gesellschaftspolitischen Fragen“, sagte Brigitte Lösch, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. Auch unter Oettinger habe sich die Landesregierung schwer getan, einen angemessenen Umgang mit dem CSD zu finden, aber in den letzten Jahren habe zumindest die Sozialministerin meist ein Grußwort verfasst. „Der Vorgang ist ein Affront gegenüber den Schwulen und Lesben im Land“, so Lösch. Während es ansonsten für alle möglichen Klein-Veranstaltungen ein Grußwort aus dem Landeskabinett gebe, zeige die Landesregierung hier einem Event, an dem im letzten Jahr über 200.000 Menschen teilgenommen haben, die kalte Schulter.
„Offenbar hält Mappus auch als Ministerpräsident an seiner engstirnigen Haltung gegenüber Homosexuellen fest“, sagte Krebs. So habe er in der Vergangenheit vom CSD als "frivoles, karnevaleskes Zurschaustellen sexueller Neigungen" gesprochen. „Mappus braucht dringend Nachhilfe in Sachen Toleranz. Denn ein Ministerpräsident muss die Menschen zusammenführen und darf die Gesellschaft nicht spalten. Es muss in Baden-Württemberg endlich Schluss sein mit der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität.“