„Die schwarz-gelben Studiengebühren mögen rechtlich nicht zu beanstanden sein, politisch bleiben sie dennoch ein Riesen-Fehler. Die Campus-Maut ist sozial ungerecht. Sie hält vor allem junge Menschen aus einkommensschwachen Familien vom Studium ab und macht die Aufnahme eines Studiums viel zu stark vom Geldbeutel der Eltern abhängig“, kommentierte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig, das die Studiengebühren im Land für rechtmäßig erklärt hat.
Kühn bemängelte, dass die Studiengebühren die Not der Hochschulen kaum lindern, aber die einzelnen Studierenden erheblich belasten würden. „Die meisten Studierenden haben schon genug damit zu tun, ihren Lebensunterhalt während des Studiums zu sichern, weil Bafög nur für eine Minderheit bewilligt wird. Deshalb bilden Studiengebühren eine nicht hinnehmbare zusätzliche Hürde.“ Studiengebühren seien nicht nur für die individuelle Lebensgestaltung vieler junger Menschen ein Problem, sondern auch Gift für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftstandorts Baden-Württemberg, der auf viele gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sei.
Ein Studium müsse – unabhängig vom Einkommen der Eltern – für alle Studierwilligen möglich sein. „Wir wollen deshalb nach der Landtagswahl die schwarz-gelben Studiengebühren abschaffen und ein gebührenfreies Erststudium bis zum Masterabschluss und anschließender Promotion einführen“, kündigte Kühn an.