Die baden-württembergischen Grünen haben sich für eine wirksame Begrenzung der Milchmenge auf EU-Ebene ausgesprochen, um den Verfall des Milchpreises zu stoppen und so bäuerliche Milchbetrieben eine Zukunft zu ermöglichen. „Wir wollen keine Landwirtschaft in der Hand einiger weniger Agrarkonzerne, sondern klima-, umwelt- und tiergerechte Betriebe, die die Menschen mit guten Lebensmitteln regional versorgen“, heißt es in in der Resolution. Die Grünen fordern die Abkehr von der Massenproduktion für den Weltmarkt und eine sinnvolle Regulierung der Milchmärkte. Scharfe Kritik übten die Delegierten an Landes-, Bundesregierung und EU-Kommission, die in der Landwirtschaft auf industrielle Massenproduktion setzten. Die ruinösen Milchpreise seien durch Beschlüsse zur Milchmengenerhöhung bewusst politisch herbeigeführt worden. Die Überproduktion habe den Preisverfall bei der Milch zur Folge. Zudem würden Übermengen mit Exportsubventionen in die Weltmärkte gedrückt – zu Lasten der Bauern hier und in den Entwicklungsländern.
Für einen Kurswechsel in der Milchpolitik
Ein Kurswechsel bei der Milchpolitik sei nötig, damit „die nachhaltige Qualitätsmilcherzeugung zu fairen Erzeuger- und Verbraucherpreisen dauerhaft möglich bleibt“. Deshalb müsste die Milchmenge auf europäischer und nationaler Ebene reduziert und Exportsubventionen zu Lasten der Entwicklungsländer beendet werden. Außerdem müsse die Agrarförderung künftig Qualität, Nachhaltigkeit und ökologischen Landbau stärker ins Zentrum stellen. Denn eine nachhaltige Milchwirtschaft gewährleisteten letztlich nur „bäuerliche mittelständische Betriebe statt Agrarfabriken und Massentierhaltung, die Massen an importierten Futtermitteln aus Gen-Soja verbrauchen und mit Turbokühen immer kürzerer Nutzungsdauer in tierquälerischer Weise Milch erzeugen“.