„Wir fordern Ministerpräsident Mappus auf, dem Bau einer zweiten Landebahn am Stuttgarter Flughafen eine klare und unmissverständliche Absage zu erteilen“, kommentierte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn Äußerungen des Flughafenschefs Georg Fundel, der angesichts des Wechsels an der Spitze der Landesregierung, den Ausbau des Stuttgarter Flughafens ins Gespräch gebracht hatte. „Nach Stuttgart 21 darf die Landesregierung jetzt nicht das nächste Wahnsinnsprojekt anstoßen. Ansonsten wird es einen breiten gesellschaftlichen Widerstand geben.“
Klimapolitischer Unsinn
Kühn bezeichnete eine zweite Piste am Stuttgarter Flughafen als „klimapolitischen Unsinn“: „Das Flugzeug ist das klimaschädlichste Verkehrsmittel – deshalb brauchen wir weniger statt mehr Flugverkehr.“ Außerdem sei den Menschen auf der Filder noch mehr Lärm und Dreck nicht zuzumuten, da sie schon jetzt durch den bestehenden Flughafen, die neue Messe und die Autobahn über Gebühr belastet seien. Auch für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg sei der Ausbau nicht notwendig, wie der Airport-Chef Fundel behaupte: „Die Kapazitäten des jetzigen Flughafens sind noch längst nicht ausgeschöpft. Außerdem handelt es sich bei rund 60 Prozent aller Flüge um Billig-, Tourismus- und Privatflieger, die für Geschäftsleute wenig relevant sind.“
Kühn erinnerte Mappus an das Versprechen des ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel, der 2001 angesichts des Streits um die neue Messe zugesichert hatte, dass es zu keinem Flughafenausbau kommen werde. „Mappus darf das Ehrenwort seines politischen Ziehvaters nicht brechen und muss die Ausbaudebatte jetzt im Keim ersticken.“