Die neue Grüne Landesvorsitzende heißt Sandra Detzer. Beim Landesparteitag der Grünen in Schwäbisch Gmünd wurde sie mit 82,4 Prozent der Stimmen gewählt.
Sandra Detzer sagte in ihrer Bewerbungsrede den nationalistischen, islamophoben und fremdenfeindlichen Kräften den Kampf an. In einer sich rasant wandelnden Welt, die komplex sei und unübersichtlich scheine, schürten rückwärtsgewandte Kräfte und Populisten Verunsicherung und Hass. Sie suchten Heil in der Vergangenheit und im nationalen Schneckenhaus. Der Gegenpol dazu seien die Grünen. Sandra Detzer: „Wir haben Antworten auf eine globalisierte Welt und gehen optimistisch große Herausforderungen an. Wir Grüne können sie gestalten – und zwar so gestalten, dass sie keine Bedrohung ist, sondern eine Chance. Grün kann. Grün will. Grün füllt das Optimismus-Vakuum!“
Gerade weil die Welt so unübersichtlich erscheine, wächst laut Detzer die Sehnsucht der Menschen nach dem Greifbaren, dem direkt Erlebbaren, dem Verständlichen. Diese Sehnsucht habe bei den Grünen eine politische Heimat: „Wir waren die erste Partei, die den regionalen Gedanken konsequent in ihrem Programm verankert hat: beim Essen, bei der Landwirtschaft. Wir lieben die Natur, wir kämpfen für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Wir genießen unseren Nationalpark, wo die Natur endlich wieder freie Bahn hat. Wir stehen zur bäuerlichen Landwirtschaft – ohne Glyphosat, ohne Gentechnik, ohne Pestizide. Wir stehen für ein faires Miteinander und Teilhabe an der Gesellschaft.“ Diese Ziele teilten die Grünen mit sehr vielen Menschen, betonte die 36-jährige Volkswirtin und Politologin. „Wir dürfen selbstbewusst sein, weil wir so viele Verbündete haben in dieser Gesellschaft und viele Menschen mit unseren Themen erreichen!“
Die Heidelbergerin hob auch die Erfolge Grüner Politik in Baden-Württemberg hervor: „Wegen uns Grünen gibt es in Baden-Württemberg keine Subventionen mehr für Massentierhaltung. Wegen uns Grünen gibt es mehr Bildungsgerechtigkeit und gemeinsames Lernen. Wegen uns Grünen gibt es eine Energiewende in diesem Land – und sie wird erfolgreich fortgeführt!“
Detzers Schlussappell: „Ich will, dass wir all denjenigen die Hände reichen, die mit uns für gesunde Natur, für einen innovativen Wirtschaftsstandort, für starke Familien und eine offene Bürgergesellschaft streiten wollen. Ich will, dass wir unsere Werte und deren Anliegen zusammenbringen und gute Politik draus machen. Wir Grüne vertreten die progressiven, zuversichtlichen Kräfte dieser Gesellschaft. Die offene, liberale Gesellschaft braucht uns – in Zeiten von Trump und Brexit mehr denn je.“
Außerdem wurden mit Ella Müller, Gabi Frenzer-Wolf und Theresia Bauer drei neue Mitglieder für den Parteirat nachgewählt.