Eine Übersicht über das Presseecho zu unserem Parteitag in Reutlingen:
Süddeutsche Zeitung vom 13.12.2015
Drei Monate vor der Landtagswahl haben die Südwest-Grünen ihren Kurs festgelegt und empfehlen sich als „neue Baden-Württemberg-Partei“. Zwar habe sich die CDU mit klugen Köpfen wie seinen Vorgängern Lothar Späth und Erwin Teufel in den vergangenen Jahrzehnten um das Land verdient gemacht, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei einem Parteitag am Wochenende in Reutlingen. Doch ihre Zeit sei vorbei. Als selbstzufriedene „Dagegenpartei“ gehöre die CDU weiter auf die Oppositionsbank.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.12.2015
Kretschmann betonte die Errungenschaften seiner Regierungszeit: „Wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass wir es können, ein starkes Industrieland regieren […].“ Als wichtigste Erfolge nannte er 3800 neue Hochschulstellen, 26 000 neue Kita-Plätze, fast 300 Gemeinschaftsschulen und 45 000 Erstaufnahmeplätze für Flüchtlinge. Baden-Württemberg sei in einer „hervorragenden Verfassung“ und besser dran als vor fünf Jahren, resümierte er. Die mehr als 200 Delegierten quittierten seine Rede mit zweiminütigem Applaus im Stehen.
taz vom 14.12.2015
Sogar unter den CDU-Anhängern wünscht sich eine Mehrheit Kretschmann zum Ministerpräsidenten. Der eigene Kandidat – wie hieß der noch gleich? –, Guido Wolf, ehemaliger Landtagspräsident, hat es in dem Jahr seit seiner parteiinternen Wahl nicht geschafft, seine Anhänger geschlossen hinter sich zu versammeln.
Stuttgarter Zeitung vom 13.12.2015
Winfried Kretschmann gilt gemeinhin als biedere Seele, schon irgendwie gewitzt, aber doch fern unkeuscher Gedanken und eigentlich unfähig, abseits harter Sachargumente einer anderen Seele wehzutun. […] Auf dem Grünen-Landesparteitag am Wochenende aber zeigte sich, dass der Ministerpräsident auch anders kann […].
Seinen Herausforderer Guido Wolf erwähnte Kretschmann in seiner Rede kein einziges Mal namentlich. Dafür machte er ihn klein, indem er mit Lothar Späth und Erwin Teufel zwei CDU-Ministerpräsidenten der Vergangenheit groß erscheinen ließ. Solch „kluge und mutige“ Köpfe habe die Christdemokratie im Südwesten einst in ihren Reihen gehabt.
Schwäbische Zeitung vom 13.12.2015
„Keine Experimente“. Ausgerechnet mit einer Abwandlung des legendären Wahlspruchs von CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer warnt der Grüne Winfried Kretschmann mehr als ein halbes Jahrhundert später vor eben jener CDU. „Sie können auf Experimente setzen, also auf die CDU“, sagt der Ministerpräsident des Landes. „Oder sie können auf Erfahrung setzen, also auf uns Grüne“. Die CDU stehe für „Unklarheit und Herumeiern“, die Grünen für einen „klaren Kurs mit Ecken und Kanten.
Kretschmanns von den Delegierten begeistert beklatschte These: Die Grünen sind das, was die CDU lange war – die Baden-Württemberg-Partei, die Partei für den ländlichen Raum, für den Bosch-Ingenieur, den Disko-Gänger, die Hausfrau aus Niederstotzingen.
Badische Zeitung vom 14.12.2015
Dass die Grünen die bessere Bildungspolitik und erfolgreichere Integrationspolitik „als die Schwarzen machen“, habe niemanden wirklich überrascht, beginnt Kretschmann den verbalen Angriff in der Reutlinger Stadthalle. Die Delegierten applaudieren. Dann legt der Ministerpräsident und grüne Spitzenkandidat nach: Was den Grünen aber viele nicht zugetraut hätten, „ist die Tatsache, dass wir auch die erfolgreichere Wirtschaftspolitik, die solidere Finanzpolitik und die intelligentere Verkehrspolitik machen als die Schwarzen“. Jetzt jubelt der Parteitag.
Südwestrundfunk vom 13.12.2015
Höhepunkt am Samstag war die Rede des Ministerpräsidenten. „Wir sind die neue Baden-Württemberg-Partei“, sagte Winfried Kretschmann kämpferisch. Zwar hätten sich die Grünen noch nicht die Verdienste wie die CDU erworben, schließlich seien sie ja noch eine vergleichsweise junge Partei. „Aber wir haben alles, was eine Partei braucht, um die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft kraftvoll gestalten zu können“, sagte Kretschmann. Die CDU dagegen sei im Gestern steckengeblieben. Für seine Rede bekam er stehende Ovationen.
Südkurier vom 14.12.2015
Der Landtagsabgeordnete Manne Lucha aus Ravensburg […] erntete Beifallsstürme für sein Bekenntnis: „Ich war noch nie so froh, so stolz, ein Grüner zu sein!“ In Deutschland gebe es beim Thema Flüchtlinge gerade zwei besonnene Galionsfiguren, Merkel und Kretschmann. CDU-Herausforderer Guido Wolf wolle nur polarisierende Stimmungen erzielen. „Wir machen es nicht wie Wolf, der sagt, wir müssen die Sorgen ernst nehmen, aber nicht sagt, wie er es macht.“ Die Grünen seien „das zivilgesellschaftliche Verantwortungsgewissen dieser Republik“.
Reutlinger Generalanzeiger vom 12.12.2015
„Den Rang als «Baden-Württemberg-Partei» machen die Grünen [der CDU] nun streitig.“