Wir sorgen dafür, dass Integration gelingt. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen, mit Unternehmen und Schulen. Damit die Neuangekommenen schnell auf eigenen Beinen stehen, unterstützen wir die Kommunen mit 1.000 Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanagern, die ihren Weg in Sprache, Bildung und Arbeit begleiten. Mehr als 31.000 Geflüchtete haben schon einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz gefunden.
Das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft ist gelebte Wirklichkeit in unserem Land. Fast drei Millionen Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger haben eine Migrationsgeschichte. Der Erfolg Baden-Württembergs ist auch auf der Leistung der Einwanderinnen und Einwandern gebaut – vom Bau der Schwarzwaldbahn vor über hundert Jahren bis zum Aufblühen der Automobilindustrie. In den letzten Jahren sind viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Verfolgung nach Deutschland und Baden-Württemberg gekommen. Wir wollen, dass sie bald sagen können: Ja, Baden-Württemberg ist meine neue Heimat geworden.
„Heimat wird nicht weniger, wenn man sie teilt.“
Wir sehen Integration als Chance. Diese große Aufgabe und die mit ihr verbundenen Herausforderungen packen wir mit Zuversicht an. Denn Heimat wird nicht weniger, wenn man sie teilt. Um das Miteinander zu stärken, wollen wir, dass sich alle Menschen als Teil der Gesellschaft fühlen und sich einbringen können. Gelingende Integration erfordert von allen Beteiligten die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen – die Grundlage bilden unsere demokratischen und freiheitlichen Werte. Damit diejenigen, die zu uns gekommen sind, schnell auf eigenen Beinen stehen können, sorgen wir dafür, dass sie Deutsch lernen und Zugang zu guter Bildung und zum Arbeitsmarkt bekommen.
Weil Integration vor Ort gestaltet wird, haben wir 1.000 Stellen für Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanager in den Kommunen geschaffen. Sie begleiten die Neuangekommenen auf ihrem Weg in die Mitte unserer Gesellschaft. Mit dem Pakt für Integration unterstützen wir die Kommunen 2017 bis 2019 mit 390 Millionen Euro. Wir haben die Sprachförderung ausgebaut und Vorbereitungsklassen für zugewanderte Kinder und Jugendliche eingerichtet, damit sie gut in den Schulunterricht starten. Mehr als 31.000 Geflüchtete haben eine Ausbildung oder Arbeit aufgenommen, gerade auch in kleineren Betrieben und Branchen, die Nachwuchs suchen. Die Betriebe, die Berufsschulen und die Auszubildenden unterstützen wir mit Sprachunterricht und Berufsvorbereitung. Den Zugang zum Studium für Asylbewerberinnen und Asylbewerber haben wir erleichtert und Studienstipendien für syrische Flüchtlinge geschaffen.
Wir wollen, dass niemand, der in Arbeit oder Ausbildung ist, abgeschoben wird und setzen uns deshalb auf Bundesebene für ein erweitertes Bleiberecht ein. Wir brauchen darüber hinaus endlich auch ein modernes Einwanderungsrecht. Denn das langjährige Abstreiten, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, hat soziale und ökonomische Kosten verursacht, die wir noch heute spüren. Integration muss man umsetzen, nicht aussitzen.
2015 und 2016 kamen über zweihunderttausend Asylsuchende nach Baden-Württemberg. Um unserer humanitären Verantwortung gerecht zu werden, haben wir schnell ausreichend Erstaufnahmeplätze und ein durchdachtes Aufnahmeverfahren geschaffen. Gemeinsam mit den Gemeinden, sozialen Organisationen und unzähligen Ehrenamtlichen ist es uns gelungen, die
Neuangekommenen gut aufzunehmen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen haben wir eine unabhängige Sozial- und Verfahrensberatung eingerichtet. Wir haben in einem Sonderkontingent 1.100 Frauen und Mädchen, die im Nordirak Opfer des IS-Terrors wurden, in Baden-Württemberg aufgenommen. Hier finden sie Schutz, bekommen psychologische Betreuung und können wieder in ihrem Leben Fuß fassen.