„Das Phantasiegebäude der Landesregierung, dass Gorleben ein sicheres Endlager für Atommüll sei, ist endgültig in sich zusammengebrochen. Mappus, Gönner und Co. müssen nun endlich ihre Forderung nach einer raschen Entscheidung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Gorleben zurücknehmen. Alles andere wäre ein unverantwortliches Spiel mit der Sicherheit künftiger Generationen“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn zur Veröffentlichung bislang geheim gehaltener Gorleben-Akten aus den siebziger und neunziger Jahren. Aus ihnen geht hervor, dass der Salzstock nicht als Atommüll-Endlager geeignet sei.
Die „Doppelmoral“ der Landesregierung, einerseits für längere AKW-Laufzeiten zu kämpfen und andererseits den im Land produzierten Atommüll ins ferne Gorleben abschieben zu wollen, müsse ein Ende haben, so Kühn. „Mappus darf die neuen Erkenntnisse nicht genauso ignorieren wie er bislang das Absaufen des Versuchsendlagers Asse, das als Modellprojekt für das geplante Endlager in Gorleben diente, ignoriert hat.“ Kühn sprach sich für eine bundesweite wissenschaftlich fundierte und ergebnisoffene Endlager-Suche mit einer umfassenden Bürgerbeteiligung aus.
Kein Ausstieg aus dem Ausstieg
Die Schlussfolgerung aus dem Fehlen eines sicheren Atommüll-Endlagers könne nur ein Festhalten am Atomausstieg sein. Das müsse endlich auch die Landesregierung erkennen. „Wenn wir immer weiter neuen Atommüll anhäufen, ohne dass es ein Endlager dafür gibt, ist das wie in ein Flugzeug zu steigen wohl wissend, dass es keine Landebahn dafür gibt“, sagte Kühn.
Der Grünen-Landesvorsitzende betonte, dass die Anti-Atom-Bewegung die von Schwarz-Gelb geplanten längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke nicht hinnehmen werde. „Am 24. April werden wir mit einer Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel und der Umzingelung des AKW Biblis unseren Widerstand gegen einen Ausstieg aus dem Atomausstieg eindrucksvoll deutlich machen.“