Die Grünen Baden-Württemberg zeigen sich überrascht über die Äußerungen des Wirtschaftsministers und SPD-Vorsitzenden Nils Schmid zur Förderung des Ländlichen Raums. Er verkenne mit seiner Stellungnahme die Bedeutung und die Potenziale, die Landwirtschaft und Tourismus in Baden-Württemberg hätten, so die Grüne Landesvorsitzende Thekla Walker. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich die SPD gleich gänzlich vom ländlichen Raum und von den Themen Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft abwendet“, so die Landesvorsitzende.
Ungefähr 60 Prozent der Baden-Württemberger fühlten sich dem Ländlichen Raum zugehörig. „Wir werden diese Menschen nicht im Stich lassen. Für uns Grüne ist klar: Wir setzen uns für den Dreiklang aus ökologischer Landwirtschaft, Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie sanften Tourismus ein.“ Gerade die bäuerliche Landwirtschaft als Alternative zu Agrarfabriken, Massentierhaltung und Welthandel sei eine Stärke des ländlichen Raumes mit erheblichen Zukunftschancen in Baden-Württemberg.
„Die bäuerliche Landwirtschaft ist kein schönes Relikt der Vergangenheit, sondern eine hochaktuelle Forderung unserer Zeit“, so Walker. Und auch der Tourismus sei ein wichtiges Standbein der nachhaltigen Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik im Land. Auch gebe es keinen Gegensatz zwischen Bildung und Betreuung einerseits und Landwirtschaft und Tourismus andererseits. Ein Abschied vom ländlichen Raum könne jedenfalls mit Sicherheit nicht die Strategie einer Grün-Roten Landesregierung sein.
Ganz nebenbei gebe es keinen Grund, die vielen Wählerinnen und Wähler im Stich zu lassen, die sich zunehmend auch im ländlichen Raum nach Alternativen zur abgewirtschafteten CDU umschauen.
„Wir brauchen nach der alten Frontstellung gegen die Städte unter Schwarz-Gelb kein neues Gegeneinander auf Kosten des ländlichen Raumes“, so Walker abschließend. Klimawandel, Energiewende und demografische Entwicklung erforderten passgenaue Strategien für das ganze Land, keine künstlichen Gegensätze, die am Ende keinen wirklich weiterbringen.