Vor dem Narrengericht in Meßkirch stand der Grünen-Spitzenkandidat Winfried Kretschmann. Grund der Anklage: Unverzeihliche närrische Vergehen. In der Anklageschrift wurde ihm sein Kampf gegen Stuttgart 21 ebenso vorgeworfen wie sein Kleidungsstil: „Ihr kummed als Wolf im Schafspelz daher. En typische Grüne, den stellt me sich vor mit Strickullover und lange Hoor.“ Für seine Vergehen wurde Kretschmann verurteil und ihm wurde nach altem Brau die Nase geschliffen.
Kretschmanns Verteidigungsrede:
Hochverehrte Richter, Büttel ond Vollstrecker vom närrischa Nasaschleiferstrofgericht,
Au vor soma katzbucklata Tribunal zu erscheina ischt mir Ehre ond Pflicht,
An Gruaß au dena Herra Triele, Glotzer, Loschore, ond Koinzig
Hochverehrte Winkeladvokata vo dr Meßkircher Bananarepublik!
Wonderfitzigs Meßkircher Narravolk, Eich begriaß i mitam Satz:
Hoorig, hoorig, hoorig isch dia – Katz!
Au wenn heit koin Kachel-, sondern an Kretschmann gega eich wettert,
langat scho an Befangaheitsaatrag, wo eire dirftig Aaklag abschmettert.
Denn der Letzkopf, wo so schärrig om mi rumwuasla duat,
isch doch vo dr FDP, des sieht mer an da Farba gäl ond blau scho meh wia guat.
Ihr hend mir au it amol an Pflichtverteidiger zur Seite gestellt!
Wahrscheinlich ruit’s eich badische Entaklemmer au bloß wägam Geld.
Drweil i oin kenna dät, wo jetzt an reata Rabatt geit bei seim Lohn,
Diplomjurischt zu Guttaberg isch jetzt nämlich viel billiger ohne Amt ond Promotion!
Aber mir Greane send s’Kämpfa gwehnt ohne a Netz aus Filz ond pralle Wahlkampfkassa,
mir send giabt em Spara, dia Schwaaze em Verprassa!
Mir wellat s’Bulver it end EnBW neischoppa,
ond it mit ama Milliardaloch s’Erdreich en Stuagert foppa!
Stuergert Oisazwanzig – ihr Meßkircher hend am allerwenigschta drvo,
a Vermöga wird en a oinzigs Loch bompt ond fählt en dr Regio.
Schafft it scho lang jeder Meßkircher siadig hoiß am a Reiseplan,
wo enn brengt zur scheena Fischerin am Bodasee mit dr Hegau-Ablachtalbahn?
Dees kennater eich abschmenka mit am Mappus ond seirer Dienschtwagafraktion!
Von wäga, i dät ge Skifahra jetta, des isch jo wirklich der allergreeschte Hohn!
Dr Mappus schwänzt d’Fasnet ond macht mit seirer Cessna ausm Luftraum a Mischte
ond i be bei da Narra, wia sich’s gkehrt, ond it oi Sekond mit da Bretter auf dr Pischte!
An Kerle wia I, hand ihr gsait, wirscht vom Mineralwasser it. Stemmt.
Aber ihr Meßkircher hend jo au it grad die Saurasprudelgsichter,
ihr standat älle guat em Fuater, fiar die Analyse braucha mer koin Schlichter,
ond au koi Bizerba-Woog, mer sieht’s sogar ohne Lichter:
Vom Filderkraut essat ihr, glaub i, bloß da Speck,
ond hentadrei no a Blech vo eierm Meßkircher Katzadreck!
Isch der gessa, bitzalats dem Meßkircher em Hirn
ond Geniegedanka strömet durch sei Stirn.
Vom Bau vo ara gewaltiga Kloschterstadt,
wie sie noch kein Schwabe gesehen hat.
Ma merkt, do hot dr Goischt vom Heidegger da Schultes zwickt
Ond a neies Genie hat Meßkirch erblickt.
Des isch it so domm wia an Bahnhof vergraba.
An eirem Badastreich wird die Welt sich laba.
Wenn dann bald die Klosterglöcklein klingen
Und die Geschwischter Hofmann singen
Noch komm i und schneide durch das Band
Ond lob dia Meßkircher wega Weitsicht ond Verstand!
Der zwoite Ponkt vo dr Aaklag kennt hanebüchener it sei:
Der Eberhard Müller isch scho lange nemme Mitglied em greana Verei.
Der hot doch dia Kruzifix em Meßkircher Gymmi vo da Wänd aagnomma,
auf so eps wär en Minischtrant wia i it emol em Meßweirausch komma.
Mir Greane hend emmer scho durch eiser aaständigs Programm iberzeigt
ond it wia dia Schwaaze mit Angschtmacha omanandrgeigt.
Jetzt moint jo dr Mappus, i wär bloß a Marionette vo eiserm Cem Özdemir.
Ond will de Leit eischwätza, daß i als Minischterpräsident vo Özdemirs Gnada ganz Bada ond Wirttaberg islamisier,
z’Meßkirch a Riesamoschee mit Minarett ond Muezzin installier,
ond neie Ortsschilder, wo nemme Meßkirch, mo Meßmosch draufstoht, montier.
Des glaubat doch bloß a paar oifältige Sempel
Ond drzu no oinige schwaaze Gimpel!
Fiar Atomkraftmeiler, wo aufam letschta Loch pfeifat, will dr Mappus a längere Frischt,
ond macht beim Kauf vo dr ooleidiga EnBW aber no oin auf Staatssozialischt.
Wenn ihr vom badischa Geniewenkel eppes auf lateinische Weisheita gäbat,
sag i zua EnBW ond Stuergat oisazwanzig: Alterius culpa nobis nocere non debet.
Was mer auf guat schwäbisch oogfähr so ibersetza kaa:
Dia Verträg, wo mir an anderer aufhalsa will, gangat mi vergleichsweis wenig aa.
Ond scho gar it d’Vetterleswirtschaft vom Schwaaza Maa!
Scho semmer beim dritta Ponkt, der Mär vom Wolf em Schofsgewand,
mi mit am Behringer zom Vergleicha kaa bloß passiera em Ooverstand.
Wenns kalt isch han i Strickpullover vom mei Weib, isch warm, han i no nia an Aber vor Krawatt ond Anzug khett,
Stellat eich omkhert da Behringer amol als Langhoordackel vor, bei seirer Panzerdivison kämer domit glei onters Bajonett!
Hot eich mei Stemm schomol a weng streng en da Ohra klonga,
Hend er oifach gemerkt: I schwätz halt it mit schwaaze Engelszonga!
Zeig versprecha, wo koi Sau it halta ka, isch mei Sach no nia it gsei.
I han halt koi Kreide gfressa ond schenk eich au zuakömftig reina Wei ei!
Außerdem isch dr grauhoorig Wolf a edles Gschepf,ond sei Erfahrung macht en stark,
Vor am Wolf hend bloß oifältige Schof Angscht, ond schwaaze Schof ganz bsonders arg!
Mer braucht a weng an Grips em Hirn fiar a minischtrable Politik,
ond it schicke Aaziag, je greeßer, deschto deirer, stemmt’s oder han i Reacht, Herr Zwick?
Drom be i heit em Baurakittel zu eirer Fasnet zoga.
Daß mer sieht, i be halt koi Meßkircher Genie
denn dees isch dr Schwob selta oder nie,
A wengele an gsondr Menschaverstand roicht en Stuergert
Freile it en Meßkirch zom Regiera
Älles andre wär verloga.
Sodele, eire wachswoiche Aaklag han i gröndlich ond gänzlich ausanandergrupft,
i be it en oi oinzige, also quasi en koinzige vo eira rhetorischa Falla gschlupft.
Aber erscht jetzt zieh i da Joker, wo mi befreit vo eierm grausama Ritual,
des hochwohllöbliche Meßkircher Nasaschleifergericht isch fiar mi gar it zuaständig, jo, jetzt goht a Rauna durch da Saal.
Als Loizer be i nämlich der Gerichtsbarkeit Hohenzollerns onterstellt, i dreh jetzt om da Spieß,
ond forder hiermit feierlich: freies Geleit en d’hohenzollerische Botschaft ge Igelschwies!
Aber so grea henter da Ohra be i noch au wiadr it,
em a Schauprozeß stoht s’Urteil fescht, do kaascht vrzella, wa de witt,
ooschuldig verurteilt ond vor ällana zur Schau gstellt wia ema Zoo,
drom ohne Wehklag laß i mi vo eira Scherga schleifa zom Schafott, mit ama furchtlosa Narri – Narro!