„Mappus macht mit seinem Lob für die vom neuen Bundesinnenminister Friedrich angestoßene Islam-Debatte einmal mehr deutlich, dass er nicht das Format für das Amt des Ministerpräsidenten besitzt. Mappus spaltet anstatt die Menschen zusammenzuführen“, kritisierte die Grünen-Landesvorsitzende Silke Krebs Ministerpräsident Mappus, der gesagt hatte, dass in Deutschland stets das christliche Menschenbild prägend sein solle.
In Baden-Württemberg leben etwa 600.000 Menschen muslimischen Glaubens – viele davon bereits in der dritten und vierten Generation. „Natürlich sind diese Menschen und damit auch ihre Religion ein Teil Deutschlands. Wenn Mappus jetzt das christliche Weltbild als einzig prägendes Element betont, stößt er die bei uns lebenden Muslime vor den Kopf und grenzt sie aus“, so Krebs. Zudem sei es ein Affront gegen Bundespräsident Wulff, der den Islam als einen Teil Deutschlands bezeichnet habe.
„Es ist ein Armutszeugnis für die CDU, dass sie immer dann die Ausgrenzungskeule schwingt, wenn sie mit dem Rücken zur Wand steht. Es ist unanständig, eine ganze gesellschaftliche Gruppe ins Abseits zu stellen, um Wählerstimmen aus dem rechten Lager zu ziehen.“ Ein gutes Zusammenleben in einer offenen und bunten Gesellschaft könne nur gelingen, wenn alle ihren Teil dazu beitrügen. „Natürlich müssen sich die hier lebenden Einwanderer um Integration bemühen, aber auch die Mehrheitsgesellschaft muss ihnen und ihrer Religion gegenüber offen sein. Wir Grüne werden bei einer Regierungsbeteiligung Integration aktiv gestalten. Ob jemand von der Alb oder aus Anatolien stammt – wir brauchen den Beitrag aller und wollen gemeinsam stark sein“, machte Krebs deutlich.