Die Grüne-Landesvorsitzende Sandra Detzer wünscht sich mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Wolf. Diesen Appell richtet sie insbesondere auch an Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der bei einem Besuch in Bad Wildbad vor wenigen Tagen erneut „den Verzicht auf den Wolf“ angekündigt hatte, um andere Tierarten zu erhalten oder zu sichern. „Die größte Gefahr für die heimische Tierwelt ist nicht der Wolf, sondern sind Klimawandel, dreckige Luft und giftige Böden“, betont Detzer.
Die Grünen-Landeschefin begrüßt in diesem Zusammenhang die am Donnerstag in Berlin getroffene Strategie zum Umgang mit Wölfen in Deutschland, auf die sich Naturschützer, Tierfreunde und Schäfer geeinigt haben. „Hier haben Interessengruppen mit durchaus sehr unterschiedlichen Vorstellungen eine konstruktive Lösung gesucht und gefunden. Diese Herangehensweise wünsche ich mir auch von Peter Hauk.“
Detzer fordert Hauk auf, die bürokratischen Hürden abzubauen, die den Schäfern in Baden-Württemberg das Halten von ausgebildeten Herdenschutzhunden erlauben würden. „Statt immer gleich mit der Flinte zu drohen, wäre das doch ein sinnvoller und wichtiger Schritt.“ Die Grünen-Landeschefin unterstützt damit eine Forderung des Grünen Umweltministers Franz Untersteller.
„Es wäre ein Gewinn für die Artenvielfalt in unserem Land, wenn der Wolf in Baden-Württemberg wieder eine Heimat finden würde“, betont Sandra Detzer. „Falls der Wolf nach Baden-Württemberg zurückkommt, ist das Land bestens vorbereitet“, versichert sie. Noch unter dem Grünen Minister Alexander Bonde hätten Fachleute aus Verwaltung und Verbänden den Handlungsleitfaden Wolf ausgearbeitet. Dieser Leitfaden ermögliche es den Behörden, beim Auftreten einzelner Wölfe Gefährdungsanalysen zu erstellen und mit klaren Zuständigkeiten und Kommunikationswegen sowie festgelegten Abläufen angemessen zu reagieren. Wie der Grüne Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller mehrfach erklärt habe, gebe es auch Geld aus einem Entschädigungsfond, sollte ein Wolf einmal Nutztiere reißen.