Mehr als ein Viertel der Baden-WürttembergerInnen haben ihre Wurzeln in anderen Kulturkreisen. Doch was bedeutet das für unser Zusammenleben im Südwesten Deutschlands? An welchen Stellschrauben muss und kann Politik ansetzen, um Chancengerechtigkeit herzustellen?
Und welche Rolle spielt die Politik, wenn Integration misslingt? Die Meinungen dazu sind mannigfaltig. Der Soziologieprofessor Frank Kalter beleuchtet das Thema im Gespräch von wissenschaftlicher Seite und zeigt das größte Hindernis auf: fehlende Bildung.
Im Anschluss berichten Muhterem Aras, finanzpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, und ihre Tochter, Helin Aras von ihren Erfahrungen zum Thema „Migration“.
Im Kontext dessen beschäftigen wir uns mit dem Thema „Parallelgesellschaften als Problem“. Die Rede davon hat sich als Warnung vor sich abschottenden Einwanderergruppen etabliert. Doch der Begriff stellt nicht die Realität der Migration in Deutschland dar, sondern verzerrt sie. Anstatt zur Lösung der von ihm angesprochenen Probleme beizutragen, setzt er so ein europäisches Selbstverständnis aufs Spiel.
Integration bedarf vor allem guter Bildungsorte. Wir erinnern uns: 2008 fand in Dresden der von der damaligen Bundesregierung öffentlichkeitswirksam inszenierte Bildungsgipfel statt. Alles sollte besser werden. Drei Jahre danach zog eine im Auftrag des DGB erstellte Untersuchung eine ernüchternde Bilanz: Bei wesentlichen Vereinbarungen des Gipfels „läuft die Umsetzung entweder schleppend oder nur mit kaum wahrnehmbaren Fortschritten.“