„Wir freuen uns über das bisher beste Ergebnis der Grünen bei Kommunalwahlen in Baden-Württemberg“, erklären die Grünen-Landesvorsitzenden Thekla Walker und Oliver Hildenbrand zum Ende der Auswertung der Kommunalwahlergebnisse. „Während CDU, SPD und FDP landesweit Sitze in den kommunalen Gremien verloren haben, haben die Grünen mehr als 260 Sitze dazugewonnen. Wir haben das von uns gesetzte Ziel von ‚plus 100 Mandate‘ weit übertroffen. Und was uns besonders freut: Grün ist nicht nur in den Städten erfolgreich, Grün hat sich auch im ländlichen Raum etabliert.“ Damit haben die Grünen und grünnahen Listen nun über 1600 Mandate.
Laut Zahlen des Statistischen Landesamtes haben die Grünen in Baden-Württemberg 207 Mandate in den Gemeinderäten dazugewonnen sowie weitere 47 in den Kreistagen. Mehr als die Hälfte der neuen Grünen-Kreistagssitze ging an Frauen. Der Grünen-Frauenanteil in den Kreistagen hat sich leicht auf 43 Prozent erhöht, ebenso in den Gemeinderäten auf knapp 44 Prozent. Damit liegen die Grünen weit über den anderen Parteien und Wählervereinigungen. (alle Zahlen nach Auswertung von 1067 von 1101 Gemeinden und 34 von 35 Kreistagen)
Die 44 neu gegründeten Grünen und grünnahen Listen haben sich durchgesetzt und zusammen rund 90 der zusätzlichen Mandate errungen. Unter den „Neuen“ holte Salem am Bodensee aus dem Stand mehr als 23 Prozent. In 360 Städten und Gemeinden (bisher rund 320) sitzen nun Grüne und grünnahe Vertreterinnen und Vertreter in den Räten. Top-Gewinner bei den Grünen-Zuwächsen sind die Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis mit insgesamt 23 neuen Mandaten: In Wiesloch, Wiesenbach und Schriesheim wurden die Grünen sogar stärkste Fraktion; Schriesheim ist nun „grünste Stadt“ im Land. Kräftig legten die Grünen in Heidelberg zu – sie holten sich wie die CDU zehn Ratssitze.
Stark sind die Grünen traditionell in den Universitätsstädten. Tübingen bleibt trotz leichter Verluste die grünste Unistadt Baden-Württembergs – gefolgt von den Grünen-Hochburgen Freiburg, Stuttgart und Konstanz. Grünster Landkreis ist und bleibt der Landkreis Tübingen. Sehr gute Ergebnisse erzielten die Grünen im ländlichen Raum: In Markdorf am Bodensee zum Beispiel wurden die Grünen mit 29,2 Prozent fast stärkste Kraft. Die Grüne Liste in Tuningen kam auf fast 30 Prozent. Im traditionell „schwarzen“ Landkreis Biberach kamen die Grünen in Laupheim auf 22,6 Prozent. In Gengenbach in der Ortenau erzielte die Grüne Liste 26,7 Prozent. Im Landkreis Sigmaringen konnten sich die Grünen im Kreistag um vier Prozent verbessern und zwei Sitze hinzugewinnen. Absoluter Spitzenreiter ist und bleibt aber die kleine Gemeinde Merzhausen mit 48,5 Prozent für die Grünen. Stärkste Fraktion sind die Grünen und grünnahen Listen nun (nach bisherigem Stand) in neun Städten und Gemeinden Baden-Württembergs.