In Oberbaldingen bei Bad Dürrheim soll eine der größten Schweinezuchtanlagen Baden-Württembergs entstehen. Das Projekt stößt auf entschiedenen Widerstand der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Örtliche Bürgerinitiativen wehren sich gegen den Bau und haben deshalb eine Petition zur Abschaffung der Privilegierung von industriellen Massentierhaltungen im Außenbereich beim Bundestag eingereicht. Dazu erklärt Thekla Walker, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg:
„Wir Grünen unterstützen das Vorhaben der Bürgerinnen und Bürger vor Ort und rufen zur Zeichnung der Petition „Baurecht – Keine Privilegierung von industriellen Massentierhaltungen im Außenbereich“ bis zum 14. Februar auf. Wir wehren uns gegen die Ausbreitung der Massentierhaltung in Baden-Württemberg. Massentierhaltung widerspricht dem Prinzip der artgerechten und qualfreien Tierhaltung. Zudem wird durch Massentierhaltung die Umwelt massiv geschädigt. Die Lebensqualität für Menschen, die im ländlichen Raum leben, wird durch Immissionen der Betriebe stark belastet. Neben massiven Gesundheitsschäden der so gehaltenen Tiere kommt der übermäßige Medikamenteneinsatz hinzu, der auch Folgen für die Verbraucher hat.
In Schweinemastanlagen stehen die Schweine so eng zusammengepfercht, dass die Tiere sich nicht mal umdrehen können. Nach der Geburt werden den Ferkeln ohne Betäubung die Schwänze abgeschnitten und die Zähne stumpf geschliffen. Diese Tiere bekommen in ihrem ganzen Leben kein Tageslicht zu sehen und viele sterben schon wegen den grausamen Bedingungen in den Mastanlagen.
Wir unterstützen das Vorhaben der Petition, der großzügigen Genehmigungspraxis der Behörden einen Riegel vorzuschieben und den betroffenen Gemeinden beim Bau von gewerblichen Betrieben der Massentierhaltung ein größeres Mitspracherecht zu geben. Dazu bedarf es einer klaren Definition durch den Bundestag, dass industrielle Massentierhaltungsanlagen aus der Privilegierung im Außenbereich ausgeschlossen werden.
Ebenso werden wir uns dafür stark machen, dass die Grün-Rote Landesregierung über den Bundesrat Einfluss auf die Genehmigungspraxis von Massentierhaltungsbetrieben nimmt. Wir wünschen uns in Fragen des Tierschutzes eine Vorreiterrolle des Landes Baden-Württemberg.“