„Wir brauchen ein konsequentes Klimaschutz-Paket in Kopenhagen – und auch in Baden-Württemberg. Die Weltklimakonferenz muss ein verbindliches, nachhaltiges und faires Klimaabkommen abschließen. Aber auch die hiesige Landesregierung muss endlich ihre Hausaufgaben machen und eine ambitionierte Klimaschutz-Offensive starten“, erklärten die Grünen-Landesvorsitzenden Silke Krebs und Chris Kühn anlässlich der am 7. Dezember beginnenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen.
„Der Klimagipfel darf nicht scheitern, denn es geht um nicht weniger als die Zukunft unseres Planeten“, sagte Kühn. Deshalb müsse sich die internationale Gemeinschaft in Kopenhagen auf verbindliche Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen einigen. Ansonsten könne die weltweite Erwärmung nicht auf 2 Grad begrenzt werden – mit katastrophalen ökologischen und sozialen Folgen. „Deutschland muss beim Klimagipfel eine Vorreiterrolle übernehmen und zusammen mit seinen europäischen Partnern ambitionierte CO2-Reduktionsziele in die Verhandlungen in Kopenhagen einbringen.“
Klimapolitischer Kurswechsel in Baden-Württemberg notwendig
Auch in Baden-Württemberg sei ein schneller klimapolitischer Kurswechsel notwendig. „Statt schöner Sonntagsreden brauchen wir eine umfassende Klimaschutz-Offensive im Land, die Maßnahmen aus den Bereichen Strom, Wärme, Produktion, Verkehr und Landwirtschaft bündelt. Das ist auch ökonomisch sinnvoll: Nur mit einer ökologischen Modernisierung unserer Wirtschaft und umweltschonenden Produkten machen wir den Industriestandort Baden-Württemberg zukunftsfähig und schaffen die Arbeitsplätze von morgen“, so Krebs.
Die Grünen sprechen sich für mehr Energieeffizienz, Energieeinsparung und einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien im Land aus. „Baden-Württemberg darf nicht länger nur Weltmarktführer bei den Erneuerbaren beheimaten, sondern muss auch selbst Spitzenreiter beim Einsatz regenerativer Energien werden“, forderte Krebs. Es sei peinlich, wenn das Land etwa bei der Windkraft hinter fast allen anderen Bundesländern hinterherhinke. Die einseitige Ausrichtung auf Atom und Kohle konserviere überkommene Strukturen der Energiewirtschaft und stünde den Erneuerbaren Energien und einer dezentralen und effizienten Energieerzeugung im Weg.
Notwendig sei auch eine echte Verkehrswende. „Statt Milliarden für Stuttgart 21 zu verschleudern, müssen wir in einen verlässlichen, bezahlbaren und flächendeckenden öffentlichen Personenverkehr investieren“, sagte Krebs. Neue Wege müsse auch das Autoland Baden-Württemberg gehen. „Um in Zeiten des Klimawandels und des knapper werdenden Öls eine Chance im internationalen Wettbewerb zu haben, muss die heimische Autoindustrie den Spritverbrauch massiv senken und umweltfreundliche alternative Antriebstechniken wie das Elektro-Auto vorantreiben. Wir fordern die Landesregierung auf, die Autohersteller und Zulieferer bei dieser Neuorientierung aktiv zu unterstützen.“