Wir brauchen eine Frauenquote. Über 80 Prozent der Mitglieder in Vorständen und Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen sind Männer – in Deutschland sogar rund 90 Prozent im Falle der Vorstände. Und das obwohl die Gleichstellung von Männern und Frauen ein Grundrecht ist.
Doch während große Unternehmen immer wieder vollmundig freiwillige Selbstverpflichtungen abgeben, was den Frauenanteil in ihren Führungsgremien angeht, ändert sich in der Realität wenig. Die Argumentation, Führungspersonal würde ausschließlich aufgrund von Qualifikationen ausgewählt und Frauen würden besser geeignete Männer verdrängen, ist dabei wenig glaubhaft. Immerhin gehen rund 60 Prozent der Hochschulabschlüsse in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an Frauen. An qualifizierten Frauen mangelt es also nicht.
Besser als gute Vorsätze haben sich dagegen verbindliche Quoten bewährt: In Ländern wie Norwegen und Finnland beispielsweise ist die Quote von 40 Prozent für Unternehmen des öffentlichen Sektors bereits erfüllt. Das zeigt: Verbindliche Zielvorgaben sind nötig, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Nur mithilfe einer Quote werden Führungspositionen nicht mehr in Männerrunden ausgeklüngelt, sondern Frauen haben eine faire Chance in die Chefetagen aufzusteigen.
Die Europagruppe der Grünen hat aus diesem Grund die Kampagne „Get women on board!“ gestartet. Unterstützt sie und verschickt eine Protestmail unter get-women-on-board.eu/de