Chris Kühn, Landesvorsitzender der Grünen Baden-Württemberg, begrüßt die ablehnende Haltung der Landesregierung zur unkonventionellen Erdgasgewinnung, dem so genannten Fracking.
„Fracking stellt eine enorme Gefahr für Mensch und Umwelt dar.“
Umweltminister Franz Untersteller hatte sich im Zuge eines Besuches am Bodensee vergangene Woche noch einmal klar gegen diese Methode der Rohstoffgewinnung ausgesprochen. „Fracking stellt eine enorme Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Wir können nicht hinnehmen, dass der größte Süßwasserspeicher Deutschlands, der Bodensee, durch den dabei nötigen Chemikalieneinsatz gefährdet wird. Damit stünde auch ein großer Teil unserer Grundwasserversorgung im Land auf dem Spiel.“
Die Grüne Landespartei unterstütze den Umweltminister bei seinem Vorhaben, bei der Bundesregierung ein Moratorium bei der Energiegewinnungsmethode zu erreichen.
Aufwand und Risiko stünden in keinerlei vernünftigem Verhältnis zum Nutzen bei der Fördermethode, so der Landesvorsitzende weiter: „Neben der Gefährdung des Ökosystems am Bodensee sollten sich alle Beteiligten darüber bewusst sein, dass der Bodensee auch von hohem Wert als Naherholungsgebiet und Tourismusregion für die Menschen vor Ort ist.“ Durch drohende Verunreinigung des Wassers durch die hoch giftigen Chemikalien werde damit ein entscheidender Wirtschaftsfaktor am Bodensee aufs Spiel gesetzt.
In der Bodensee-Region wird Schiefergas vermutet, das mit dem Verfahren des „Hydraulic Fracturing“, kurz Fracking, genutzt werden könnte. Durch Fracking sollen Schiefergasvorkommen, die fest im Gestein lagern, herausgepumpt werden, um sie als Energiequelle zu nutzen. Das Verfahren ist aufwendig und hoch riskant: Diverse Chemikalien kommen dabei zum Einsatz, die zur Förderung und Auslösung des Gases in den Boden geleitet werden. Diese Chemikalien stellen eine unverhältnismäßige Gefahr für das Wasser und für die menschliche Gesundheit dar.
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