Ab August diesen Jahres gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr. Doch wie sieht eine gute frühkindliche Bildung in den Kitas aus, wie kann sie garantiert werden? Darüber diskutieren Fachleute bei einer Veranstaltung des Grünen-Landesverbands und der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung am Freitag, 3. Mai, in der Grünen-Geschäftsstelle in Stuttgart, Königstraße 78.
Bislang scheint nicht klar, ob alle Kommunen den Anspruch auf Betreuung überhaupt erfüllen können. Die Frage ist auch, ob die nötige Qualität erreicht werden kann. Dabei ist es gerade für die Bildungspolitiker der Grünen substanziell, dass die Betreuungs-Einrichtungen tatsächlich den Bedürfnissen der Kleinkinder entsprechen. Beim Fachtag in der Grünen-Landesgeschäftsstelle besteht die Möglichkeit für Betroffene und Interessierte, zentrale und offene Fragen mit Referentinnen und Referenten aus der Wissenschaft zu diskutieren.
Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr; Grünen-Landeschefin Thekla Walker begrüßt. Thematisch führt Walter Kißling von der LAG Bildung ein. Es folgt der Vortrag von Dr. Joachim Bensel mit anschließender Diskussion zum Thema „Kindliche Bedürfnisse, die Realität der Kindertagesstätten in Baden-Württemberg und Perspektiven der Weiterentwicklung“. Bensel ist Verhaltensbiologe. In einem seiner Forschungsprojekte setzte er sich kritisch mit dem Thema „Außerfamiliäre Betreuung“ auseinander.
Über „Die Frühfördersysteme in Baden Württemberg, widersprüchliche partikuläre Interessenlagen und Philosophien der Frühförderung und deren notwendige Zusammenschau“ spricht gegen 15:45 Uhr Professor Dr. Armin Sohns, Professor für Heilpädagogik an der Fachhochschule Nordhausen und Studiengangsleiter „Frühförderung“ an der Medical School Berlin. Sohns ist Autor zahlreicher Publikationen. Kürzlich erregte er an der PH Reutlingen Aufsehen mit seinem Hinweis darauf, welche Chancen das Frühfördersystem bieten könnte, wenn die einzelnen Systeme in kooperativen Zusammenhängen denken würden und das in Baden-Württemberg relativ großzügig bereitgestellte Geld gezielter eingesetzt würde.“