Die baden-württembergischen Grünen unterstützen die Anti-Atom-Demonstrationen am Ostermontag in Neckarwestheim und Philippsburg zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. „Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 zeigen auf schreckliche Weise: Atomkraft ist nicht beherrschbar. Wir müssen schnellstmöglich aus dieser Hochrisikotechnologie aussteigen – das wollen nicht nur wir Grüne, sondern auch die übergroße Mehrheit der Bevölkerung“, erklärten die Grünen-Landesvorsitzenden Silke Krebs und Chris Kühn.
„Die künftige grün-rote Landesregierung wird Baden-Württemberg zum Musterland einer zukunftsfähigen Energieversorgung machen. Wir werden eine konsequente Energiewende einleiten und möglichst schnell aus der Atomkraft aussteigen“, kündigte Kühn an. Energie müsse künftig sicher, erneuerbar und effizient erzeugt und sparsam verwendet werden. „Wir machen uns deshalb dafür stark, dass die beiden Uraltmeiler Neckarwestheim I und Philippsburg I endgültig vom Netz gehen.“ Außerdem werde sich die künftige Landesregierung auf Bundesebene für einen beschleunigten Atomausstieg einsetzen. „Wir werden gegenüber der Bundesregierung dafür eintreten, dass sie die sieben ältesten und unsichersten deutschen Atomkraftwerke und den Pannenreaktor Krümmel sofort und dauerhaft abschaltet – und das ohne die Möglichkeit, Strommengen auf neuere AKWs zu übertragen. Außerdem muss Schwarz-Gelb die von ihnen vor wenigen Monaten durchgeboxte Laufzeitverlängerung ein für alle Mal zurücknehmen“, machte Krebs deutlich. Sie kündigte an, dass die künftige Landesregierung für die am Netz verbleibenden Meiler eine strenge Atomaufsicht praktizieren werde, die sich ausschließlich an der Sicherheit orientiere.
Erneuerbare statt Atom
Grün-Rot werde in Baden-Württemberg einen konsequenten Kurswechsel in der Energiepolitik einleiten. Kühn: „Im Zentrum unserer Energiestrategie stehen die drei E: mehr Erneuerbare, mehr Energieeffizienz und mehr Energieeinsparung. So werden wir die Windkraftblockade beseitigen und den Anteil der Windkraft an der Stromversorgung von derzeit 0,7 Prozent bis 2020 auf zehn Prozent erhöhen.“ Auch Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse würden ausgebaut. Zudem werde Grün-Rot die energetische Sanierung der landeseigenen Gebäude ebenso massiv vorantreiben wie den Ausbau der umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplung.