Ein umstrittenes Pflanzengift, ein skrupelloses System mit inakzeptablen Abhängigkeitsverhältnissen: Davon handelt das investigative Sachbuch „Die Akte Glyphosat“, das sich wie ein Öko-Thriller liest. Autor Helmut Burtscher stellt seine Erkenntnisse über die unheilvollen Verstrickungen von Industrie und Kontrollbehörden am Donnerstag, 26. Oktober, um 19 Uhr in der Grünen Landesgeschäftsstelle in Stuttgart vor (Königstraße 78, Eingang über Marienstraße). Mit ihm diskutieren die Grünen-Agrarpolitiker Harald Ebner, MdB, und Maria Heubuch, MdEP, sowie die Grüne Landesvorsitzende Sandra Detzer.
Das Thema ist hochaktuell – denn Ende des Jahres muss die EU-Kommission die Entscheidung treffen, ob der Unkrautvernichter für weitere zehn Jahre zugelassen wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte das Pestizid als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Die Kontrollbehörden hingegen gaben grünes Licht – das Pflanzengift sei für den Menschen unbedenklich. Die Brisanz daran: Neuen Erkenntnissen zu Folge wurden dabei Angaben der Agro-Industrie ungeprüft akzeptiert. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) habe etwa seine Bewertung von Glyphosat über viele Seiten aus dem Zulassungsantrag von Monsanto schlichtweg abgeschrieben. Die Grünen fordern seit Jahren das Aus von Glyphosat. Das ist auch das Fazit von Buchautor und Umweltchemiker Burtscher: „Die EU-Mitgliedstaaten müssen sich zum Schutz von 500 Millionen EU-Bürgern gegen eine Wiederzulassung des Pestizids aussprechen.“ Frankreich und Österreich haben – im Gegensatz zu Deutschland – schon angekündigt, dass es für sie keine Zukunft mit Glyphosat geben wird.