Wo vor kurzem noch Bier gebraut wurde, „braut“ sich im neu renovierten Malzwerk der Hoepfner-Burg in der Karlsruher Oststadt die digitale Zukunft Baden-Württembergs zusammen – das CyberLab. Betrieben wird es vom CyberForum, dem größten regionalen Hightech-Unternehmer-Netzwerk Europas, dessen 1.200 Mitglieder das wirtschaftliche Rückgrat der Technologieregion Karlsruhe bilden.
Von Michaela Schorpp für Grüne Blätter 3/2018: Ode an die Arbeit.
Das CyberLab, der IT-Inkubator und -Accelerator in Baden-Württemberg, ist umgeben vom Karlsruhe Institute of Technology, von weiteren Forschungsinstituten sowie Technologieunternehmen. Hier erhalten vielversprechende Start-ups aus der IT- und Hightech-Branche optimale Arbeitsbedingungen sowie maßgeschneiderte Förderungen, um ihre Geschäftsidee zur Marktreife und die Finanzierung unter Dach und Fach zu bringen.
Experiment. Fail. Learn. Repeat.
Von ursprünglich 120m² mit zwei oder drei Start-ups im Jahr 2013 hat sich das CyberLab durch Förderungen der Stadt Karlsruhe, des Landes BadenWürttemberg, des Bundes und der EU auf über 1.000m² im alten Malzwerk ausgebreitet. Inzwischen bietet es Raum für 15 IT-Start-up-Teams, die sich über ein PreLab qualifiziert haben. Sie arbeiten an den unterschiedlichsten Geschäftsideen und können zwischen sechs und zwölf Monate im CyberLab bleiben.
Das CyberLab lebt vom Miteinander
Vieles ist auf Englisch in dem historischen Industriebau – nicht nur die Namen der Start-ups. Besprechungsräume heißen „Blackbox“ und Vorträge finden in der „Church“ statt, deren Fenster tatsächlich sakrale Ausmaße haben. Aber es sind nicht nur Start-ups im CyberLab. Auch etablierte Unternehmen haben dort Räumlichkeiten. Sie nutzen das innovative Umfeld und diskutieren mit den Start-up-Teams neue Ideen. So kann ad-hoc-Marktforschung auch gehen – discuss. Learn. Auf den Erfolg des CyberLabs und des CyberForums angesprochen, meint Michael Rausch, stellvertretender Geschäftsführer und Chief Operating Officer des CyberForums: „Das Karlsruher Prinzip lebt vom Miteinander, nicht vom Nebeneinander oder Gegeneinander. Es geht um die Sache, darum, Ideen zu vernetzen und gemeinsam vorwärtszubringen.“ Seiner Meinung nach ist es das Zusammenspiel aus verschiedenen Gründerinitiativen, Hochschulen, Forschungsinstituten, Unternehmen und auch der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe, das den Erfolg bringt. Ein besonderes Anliegen ist ihm auch die Vernetzung mit Industrie und Handwerk – „denn Digitalisierung betrifft nicht nur IT- und Hightech-Unternehmen“.
Auf die abschließende Frage, warum CyberLab und CyberForum so wichtig sind, meint Michael Rausch nach kurzem Nachdenken: „Sie sind der digitale Motor der Technologieregion!“
Ein Beitrag aus unserer Mitgliederzeitschrift zum Thema Arbeit: Grüne Blätter 3/2018: Ode an die Arbeit.