Zur Diskussion über den Umgang mit Vielfalt in der Schule erklärt Sandra Detzer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg:
„Während Vielfalt in Unternehmen heute längst Erfolgsfaktor ist, ist dies in unseren Schulen leider noch nicht immer der Fall. Alle erfolgreichen Bildungssysteme erreichen beste Schülerleistungen, Inklusion und Schülerzufriedenheit, gerade weil sie mit Vielfalt umgehen und sie nicht leugnen. Sie erreichen das durch individuelle Förderung, bestmögliche Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern und Teamgeist statt Einzelkämpfertum. Die frühe Trennung von Kindern nach Leistungsniveaus ist nach den Bildungsexperten der OECD ein deutscher Sonderweg, der den Anforderungen von Bildung in einer globalisierten Welt nicht gerecht wird. Wir sind insbesondere den Grundschulen und den Gemeinschaftsschulen dankbar, dass sie zeigen: Der erfolgreiche Umgang mit Vielfalt ist machbar.
Die Erfolge des längeren gemeinsamen Lernens sind heute schon zu beobachten. Bis zu einem Drittel der Schülerinnen und Schüler machen am Ende einen höherwertigeren Abschluss, als die Grundschulempfehlung vorgab. Die Erfolgsgeschichten gibt es vermehrt an Gemeinschaftsschulen, aber auch an Realschulen. Und sie zeigen einmal mehr: Die Grundschulempfehlung ist ein schlechter Indikator für die künftige Bildungsbiographie von Schülerinnen und Schülern. Wir werden deshalb weiter alle Schularten dabei unterstützen, starke Schulen und Schulverbünde zu entwickeln. Am erfolgreichen Umgang mit Vielfalt entscheidet sich die Leistungsfähigkeit des baden-württembergischen Schulsystems.“