Badisches Tagblatt vom 12.05.2014
„Wir haben den Politikstil verändert. Wir haben die Fenster aufgemacht. Der Muff von Jahrzehnten CDU-Herrschaft konnte endlich entweichen. Dieser frische Wind hat unserem Land gutgetan“, zog Kretschmann eine Zwischenbilanz nach drei grün-roten Regierungsjahren. Die Delegierten belohnten ihn mit minutenlangem Applaus.
Süddeutsche Zeitung vom 12.05.2014
Deshalb war der jüngste Parteitag mit dem Motto „Im Grünen daheim“ überschrieben. Es sollte die CDU ärgern. Diese hatte lange versucht, den Grünen in den Metropolen – derer es im Land überschaubar viele gibt – mit modernem Antlitz Wähler abzujagen. Nun setzt die CDU auf kräftige Polarisierung in der Hoffnung, die eigenen Reihen zu schließen und die maßgeblichen Pünktchen bei der kommenden Landtagswahl zu bekommen. Auch und vor allem auf dem Land. (…) Obwohl die Landes-CDU schon aufgrund ihrer Präsenz in der Fläche allen Grund hätte, mitzugestalten, setzt sie bei vielen Themen auf Skandalisierung, und stets klingt dabei eine zur Abschreckung komponierte Hindergrundmelodie von libertären 68ern mit Beglückungsanspruch durch. Die Opposition baut darauf, dass Vorurteile bei der Bekämpfung des politischen Gegners im Volk mehr verfangen als fundierte Gegenkonzepte.
Stuttgarter Zeitung vom 12.05.2014
Über viele Jahre hinweg hat sich die CDU als „die Baden-Württemberg-Partei“ annonciert, nun bieten die Grünen der 2011 gestrauchelten Dauerregierungspartei die Stirn. „Wir sind die Partei für ganz Baden-Württemberg“ – mit diesem Fanfarenstoß begegnete die Grünen-Landeschefin Thekla Walker am Wochenende auf einem Parteitag in Baden-Baden der verblichenen CDU-Parole.
Stuttgarter Zeitung vom 12.05.2014
Agrarminister Bonde, gestählt im Kampf um den Nationalpark und auch in Baden-Baden in dem ihm lieb gewordenen Trachtenjanker auftretend, warf der Landes-CDU vor, in ihrer Orientierungslosigkeit besinnungslos auf alles einzuschlagen, was sich bewege. „Die CDU tut so, als ob sie den ländlichen Raum gepachtet“ habe. Das aber sei falsch. „Wir sind die Kraft im ländlichen Raum.“
Südkurier vom 15.05.2014
Deshalb war der jüngste Parteitag mit dem Motto „Im Grünen daheim“ überschrieben. Es sollte die CDU ärgern. Diese hatte lange versucht, den Grünen in den Metropolen – derer es im Land überschaubar viele gibt – mit modernem Antlitz Wähler abzujagen. Nun setzt die CDU auf kräftige Polarisierung in der Hoffnung, die eigenen Reihen zu schließen und die maßgeblichen Pünktchen bei der kommenden Landtagswahl zu bekommen. Auch und vor allem auf dem Land. Die Strategie ist auf beiden Seiten nachvollziehbar. Die Grünen präsentieren sich als werteorientierte Gestalter des ländlichen Raumes, die die Zeichen der Zeit erkennen und darauf reagieren: Gemeinschaftsschulen, regionale Schulentwicklung, Bürgerbusse, Krippen- und Kita- Ausbau, Ganztagsgrundschulen, Nationalpark, förderfähige Wohngruppen im Alter.
Stuttgarter Nachrichten vom 12.05.2014
Grünen-Landeschefin Thekla Walker sagte, die Bürger wüssten längst, dass ein „weiter so und immer mehr vom Gleichen‘ in eine Sackgasse führe. Wer es sich aber wie weite Teile der CDU am Stammtisch bequem mache und von dort aus verkünde, was nicht gehe, Innovationen verunglimpfe und Ängste schüre, der stelle sich selbst ins Abseits.“
Schwäbische Zeitung vom 12.05.2014
Auch mit Wortspielen brachte Kretschmann die Partei in Stimmung. Grüne kümmerten sich sowohl um Most und Moos, um marode Straßen und Moorenten. Oder auch um Kinder und Kröten.
Badische Neueste Nachrichten vom 12.05.2014
„Die Grünen haben ihren Erfolg in Baden-Württemberg genau dieser Eigenschaft zu verdanken: Dass sie gestanden sind bei den Themen, die ihnen wichtig waren.“ Der Oberbürgermeister von Baden-Baden, Wolfgang Gerstner (CDU), beim kleinen Parteitag der Grünen.
Badische Zeitung vom 12.05.2014
Orientierungs- und einfallslos, ja irrlichternd sei die CDU. „Sie weiß nicht, was sie will und wofür sie steht“, sagt Walker und zählt Widersprüche auf zwischen Landtagsfraktion und Lokalpolitik wie etwa bei der Gemeinschaftsschule, die vor Ort meist freundlicher akzeptiert werde als in der Parteihierarchie.
Badisches Tagblatt vom 12.05.2014
Trotz der scharfen Kritik an seiner Partei lobte der Baden-Badener CDU-Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner die Grünen. Ihr Erfolg im Land beruhe auch darauf, dass sie die richtigen Themen besetzten, sagte Gerstner. Den gerade eröffneten Nationalpark bezeichnete er als einen „Edelstein“ von bleibendem Wert.
Eßlinger Zeitung vom 12.05.2014
Nach punktuellen Wahlerfolgen in Kommunen wie der Landeshauptstadt Stuttgart, wo die Grünen seit 2009 im Gemeinderat die stärkste Kraft sind und mit Fritz Kuhn seit 2013 auch den Oberbürgermeister stellen, wollen sie sich jetzt nicht mehr nur auf ihre Hochburgen in den Uni- und Großstädte beschränken. „Dieses Land ist inzwischen längst bis in die hintersten Winkel seiner Städte und Dörfer moderner, toleranter und weltoffener als die CDU“, sagt etwa Grünen-Landeschefin Thekla Walker.