Kerstin Andreae ist unsere Spitzenfrau im Ländle.
Wohl kaum eine Beschreibung des Schwarzwaldstädtchens Schramberg kommt ohne die Worte »idyllisch« und »malerisch« aus. Begriffe, die Touristen anlocken – mit denen Pubertierende gemeinhin jedoch nicht so viel anfangen können. In jenem idyllischen Schramberg im Schiltachtal wächst Kerstin Andreae in den 70er-Jahren auf. Das Spannendste, was Heranwachsende dort zu jener Zeit unternehmen können, ist die Teilnahme an Gruppen-Events der Pfadfinder. Und für die zählt bekanntlich die gute Tat. Zum Beispiel: Müll vom Waldrand einsammeln, der die Landschaft verschandelt. Und: Kröten zu ihren Laichplätzen über die Straße helfen, indem man sie über dieselbe trägt.
Kerstin Andreae, die Müllsammlerin und Krötenträgerin von einst, ist heute 48 Jahre alt, dreifache Mutter und lebt in Freiburg und Berlin. Sie ist Vize-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag und führt als Spitzenkandidatin nun schon zum dritten Mal die baden-württembergischen Grünen in die Bundestagswahl. Ihr Spezialgebiet: Wirtschaft.
„Unser Planet ist eine endliche Ressource“
Nach dem Abitur hatte Kerstin Andreae Volkswirtschaft in Freiburg studiert. Auch im VWL-Studium ging es irgendwann um Müll, um Tiere, Pflanzen und um Nahrung im Sinne von Ressourcen und unseres achtlosen Umgangs damit. »Unser Planet ist eine endliche Ressource«, sagt Kerstin Andreae. Und die Konsequenz daraus könne nur lauten: Der Raubbau an unserer Natur, die Verschmutzung von Wasser und Luft müssen gestoppt werden. Der Ausstoß von Treibhausgasen, die für die Erderwärmung verantwortlich sind, muss dramatisch vermindert werden. Denn klar ist: Klimawandel ist irreversibel. Und: Das Klima verhandelt nicht!
1990
kam Kerstin Andreae zu den Grünen.1990 kam Kerstin Andreae zu den Grünen – eine Partei, die sich seit Gründung dem Schutz unserer Lebensgrundlagen verschrieben hat. Seither – ob als Kreisvorsitzende, Gemeinderätin oder Abgeordnete im Bundestag – setzt sie sich konsequent für eine bessere, für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik ein. Zwischen Ökonomie und Ökologie steht für Kerstin Andreae kein »oder«, sondern ganz dick und fett ein »und«. Für ihre Haltung und ihr Engagement hat ihr die Union Mittelständischer Unternehmer den renommierten Deutschen Elite Mittelstandspreis verliehen, »gemäß ihrem Credo, dass nachhaltige Wirtschaftspolitik ein Standortvorteil sein könne und kein Standortrisiko sein müsse«, so das Jury-Urteil.
„Wie kann es sein, dass im reichem Deutschland jedes fünfte Kind arm ist?“
Herzensangelegenheit der Grünen Spitzenpolitikerin ist die konsequente Förderung von Innovationen und von Start-Ups. Die Chancen der Digitalisierung will sie nützen, überbordende Bürokratie abbauen: »In Deutschland haben Gründer noch keine Kunden, aber schon einen Berg an Formularen auf dem Tisch«, lautet ihre Kritik. Wohlstand und Fortschritt koppelt Andreae stets an die soziale Frage. »Wie kann es sein, dass im reichem Deutschland jedes fünfte Kind arm ist? Wie kann es sein, dass wir die reichste Rentnergeneration aller Zeiten haben – und gleichzeitig immer mehr alte Leute, die Flaschen sammeln?« Kerstin Andreae wird sich mit dem Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht abfinden. Klare Ansage: »Wir brauchen eine faire und gerechte Politik. Wir brauchen zielgenaue Entlastung und Unterstützung. Genau dafür stehen wir Grünen.«