Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand fordert die CDU in Baden-Württemberg auf, sich klar und unmissverständlich von der Szene der „Homo-Heiler“ und ihren menschenverachtenden Umpolungsversuchen zu distanzieren. Hintergrund ist der aktuelle Skandal in Sachsen-Anhalt um die „Gesellschaft für Lebensorientierung“ (Leo), die Homosexuelle heilen will und an deren Spitze führende CDU-Politiker stehen. Auch die baden-württembergische CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz wollte jüngst auf einer geplanten und dann kurzfristig abgesagten Veranstaltung in Stuttgart referieren, auf der die umstrittene „Homo-Heilerin“ Christl Vonholdt sprechen sollte. „Die Pathologisierung von homosexuellen Menschen ist abscheulich, und die von Homoheilern propagierten Praktiken sind brandgefährlich“, sagt Oliver Hildenbrand.
„Baden-Württemberg ist ein tolerantes und weltoffenes Land“, betont der Grünen-Landesvorsitzende. Dennoch gebe es noch Ängste und Ressentiments gegenüber Homo- und Transsexuellen, die vielfach aus Unwissenheit herrührten. Ziel der grün-roten Landesregierung sei es daher, weiter an einem gesellschaftlichen Klima der Offenheit und Akzeptanz zu arbeiten. „Das schafft man nur, indem man Wissen verbreitet. Der Bildungsplan, der gerade erarbeitet wird, geht genau in diese Richtung, indem er die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe und sexueller Orientierungen zum Thema macht.“
Oliver Hildenbrand appelliert an die CDU in Baden-Württemberg, zur Versachlichung der Debatte rund um das Thema „sexuelle Vielfalt“ beizutragen und die Erziehung an der Schule zu Toleranz und Akzeptanz konstruktiv zu unterstützen. „Denn diejenigen, die in diesem Zusammenhang mit Begrifflichkeiten wie Umerziehung, Ideologie oder Indoktrination agieren, reden vorsätzlich einen gesellschaftlichen Unfrieden herbei, den wir alle nicht wollen. Die CDU sollte sich von solchen Aussagen klar distanzieren.“