Die baden-württembergischen Grünen kritisieren Forderungen aus der Südwest-CDU nach einer Entscheidung für AKW-Laufzeitverlängerungen bis zur Sommerpause scharf. „Längere AKW-Laufzeiten wurden in NRW krachend abgewählt. In den letzten Monaten haben hunderttausende Menschen in ganz Deutschland für den Atomausstieg demonstriert. Und Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger längere Laufzeiten ablehnen. Die Atompartei CDU muss endlich ihre trotzige Realitätsverweigerung aufgeben und ihren unseligen Kampf für einen Ausstieg aus dem Ausstieg einstellen“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn. Der Generalsekretär der Südwest-CDU Strobl und Landtagsfraktionschef Hauk hatten sich zuvor für rasche Laufzeitverlängerungen ausgesprochen.
Alte AKWs gefährlicher
Der Schrottmeiler Neckarwestheim müsse endlich vom Netz genommen werden. Das Festhalten am Atomausstieg sei umso notwendiger als eine neue Studie des Umweltbundesamtes belege, dass ältere Atomkraftwerke weit mehr sicherheitsrelevante Defekte aufweisen als neuere Reaktoren, so Kühn. „Alte AKWs haben viel mehr Störfälle. Und je mehr Störfälle es gibt, desto größer ist auch die Gefahr, dass sich daraus ein Unfall oder gar ein Super-Gau entwickelt. Deshalb darf es keine Laufzeitverlängerung für störanfällige Uraltreaktoren geben. Neckarwestheim I muss jetzt abgeschaltet werden. Die Atomfanatiker der Landesregierung dürfen nicht länger die Sicherheit der Menschen fahrlässig aufs Spiel setzen.“