„Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland will einen schnellen und konsequenten Ausstieg aus der Hochrisikotechnologie Atomkraft. Das haben die heutigen bundesweiten Anti-Atom-Demonstrationen einmal mehr eindrucksvoll deutlich gemacht. Wir brauchen eine echte Energiewende – und zwar jetzt“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn bei der Demonstration in Ulm.
„25 Jahre nach Tschernobyl hat uns Fukushima in dramatischer Art und Weise gezeigt: das Restrisiko ist real. Die Gefahren der Atomkraft und die damit verbundenen Folgen für Mensch und Umwelt sind erschreckende Wirklichkeit“, erklärte Kühn.
„Nicht zuletzt der Abschlussbericht der Reaktorsicherheitskommission zur Überprüfung der 17 deutschen AKWs hat die technischen Risiken der Reaktoren gezeigt und das Märchen der sicheren Atomkraftwerke einmal mehr entlarvt.“ Die schwarz-gelbe Bundesregierung müsse jetzt Konsequenzen ziehen und ihren größten politischen Fehler – die Laufzeitverlängerung – zurücknehmen.
„Die Atomkraftwerke Neckarwestheim I und Philippsburg I wollen wir dauerhaft stilllegen. Zudem fordern wir den Bund auf, nicht nur die Laufzeitverlängerung zurückzunehmen, sondern auch ein Gesetz für einen beschleunigten Atomausstieg zu verabschieden“, sagte Kühn. Darüber hinaus müsse die ungeklärte Endlagerung des Atommülls durch ein bundesweites ergebnisoffenes Suchverfahren gelöst werden.
„Der Stresstest hat nochmal deutlich gemacht, dass kein AKW vor dem Absturz eines Großflugzeugs geschützt ist, geschweige denn gegen einen Terroranschlag.“ Die sieben ältesten Atommeiler – darunter Neckarwestheim I und Philippsburg I – sowie das störanfällige AKW Krümmel dürften nicht wieder ans Netz gehen. Alles andere wäre eine „unverantwortliche Bedrohung“.
„Baden-Württemberg wird eine Vorreiterrolle beim Ausbau der Erneuerbaren Energien einnehmen und das Nichtstun der Vorgänger-Regierung beenden“, sagte Kühn. „Vor allem den Anteil des Windkraftstroms wollen wir bis 2020 von derzeit 0,7 auf 10 Prozent steigern. Nur mit solch ehrgeizigen und glaubwürdigen Zielen lässt sich die Energiewende einleiten, für die wir hier heute streiten“, erklärte Kühn.