„Das Wort Restrisiko ist zu streichen“, sagte der Grünen-Spitzenkandidat Winfried Kretschmann, „Atomkraft ist höchstes Risiko.“ Anders als in Tschernobyl handele es sich in Japan um Atomtechnologie eines modernen Industriestaates, deren Sicherheitsmängel durch eine furchtbare Naturkatastrophe offenbar wurden. Die schrecklichen Ereignisse in Japan zeigten, dass der Mensch bei dieser Risikotechnologie im wirklichen Ernstfall an seine Grenzen stoße. „Harrisburg, Tschernobyl und jetzt Fukushima beweisen, dass die Atomenergie weder durch Sicherheitstechnik noch von Menschenhand letztlich beherrschbar ist.“
Aus dieser Erkenntnis könne es nur eine einzige logische Folgerung geben: „Wir müssen raus aus dieser Risikotechnologie, so schnell wie möglich. Neckarwestheim I und Philippsburg I müssen sofort vom Netz genommen werden. Die Atomlaufzeitverlängerung muss zurückgenommen werden. Ministerpräsident Mappus hat diese lange Laufzeitverlängerung gegen seinen eigenen Umweltminister Röttgen an den Ländern vorbei durchgesetzt. Er steht in besonderem Maße in der Pflicht, dass diese Laufzeitverlängerung umgehend rückgängig gemacht wird.“
Kretschmann erinnerte daran, dass das Atomkraftwerk Neckarwestheim I jetzt gerade in der Stillegungsphase befände, wenn der Ausstieg nicht verlängert worden wäre. Neckarwestheim I, so Kretschmann, liege sicherheitstechnisch weit hinter den heutigen Erfordernissen zurück. Der Uraltreaktor sei nicht einmal ansatzweise in seinem jetzigen Zustand genehmigungsfähig.