Große, grüne Ballons tanzten über den Stuttgarter Marktplatz, mehrere hundert Menschen waren zum grünen Wahlkampfhöhepunkt gekommen. „Alles auf Grün“ heißt es nun in den letzten Tagen vor der Wahl – es geht um nicht weniger als die Wiederwahl der erfolgreichen grün-geführten Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Trotz der Kälte war die Stimmung gut auf dem Marktplatz der Landeshauptstadt. Viele Bürgerinnen und Bürger sowie natürlich zahlreiche Grünen-Mitglieder waren gekommen, um die Kandidat*innen der vier Stuttgarter Wahlkreise kennenzulernen und um den Grünen Spitzenkandidaten Winfried Kretschmann zu hören.
Der frühere SWR-Radiomoderator Stefan Siller stellte den Gästen auf der grün beleuchteten Bühne die Kandidat*innen Muhterem Aras, Winne Hermann, Franz Untersteller und Brigitte Lösch vor. Finanzexpertin Aras freute sich, dass in den letzten fünf Jahren die Finanzverwaltung besser ausgestattet wurde und die Steuergerechtigkeit verbessert wurde. Verkehrsminister Hermann formulierte sein Ziel, „dass die Leute auf das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen und die Straßen frei machen“. Franz Untersteller, Umweltminister von Baden-Württemberg, warb für die Windkraft als günstigste erneuerbare Energie. Die Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch schließlich freute sich, dass das Land in den vergangenen fünf Jahren offener und toleranter geworden ist.
Eindeutiger Höhepunkt war der Auftritt von Winfried Kretschmann. Der Ministerpräsident und Spitzenkandidat verwies in seiner engagierten Rede auf die Erfolge der grün-roten Regierung und blickte voraus auf die Ziele für die nächsten fünf Jahre. In der Flüchtlingsfrage nahm er die europäischen Partner in die Pflicht: „Ein Scheitern Europas an dieser Krise wäre eine epochale Katastrophe.“ Regierung, Kommunen und viele Ehrenamtliche haben in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass in Baden-Württemberg Schutzbedürftige menschenwürdig aufgenommen werden. Kretschmann warnte auch vor den vermeintlich einfachen Lösungen, die einige politische Konkurrenten derzeit anbieten: „Aus Krisen kommt man nur Schritt für Schritt heraus.“
Traditionell ist Baden-Württemberg ein Land der Tüftler und Denkerinnen. Mit grüner Wirtschaftspolitik und einem konsequenten Ausbau der Breitbandversorgung sorgen wir dafür, dass wir weiterhin ein innovatives Land bleiben. Winfried Kretschmann scheute den Vergleich mit dem Silicon Valley nicht: „Wir haben hier viele Täler“, so der Spitzenkandidat mit Blick auf die zahlreichen hidden champions, die mittelständischen Weltmarktführer, im ganzen Land.
Um kreative und innovative Köpfe zu bekommen, muss zuvor dafür investiert werden. Die Landesregierung hat viel Geld in die Bildung gesteckt, „weil wir es unseren Kindern schuldig sind“, so Kretschmann. Die Bildungschancen im Land dürfen nicht von der sozialen Herkunft abhängen – das ist eine Forderung aus der Landesverfassung.
Unter den Augen vieler Ministerinnen und Minister, des Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn und der Landesvorsitzenden Thekla Walker und Oliver Hildenbrand kam zum Abschluss auch der Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid auf die Bühne. Gemeinsam mit Winfried Kretschmann warb der SPD-Spitzenkandidat für eine Fortsetzung der erfolgreichen Landesregierung auch nach dem 13. März.