Seit 1980 hat sich die Zahl der Vögel auf landwirtschaftlichen Flächen halbiert. 80 Prozent der Insektenbiomasse und 95 Prozent der Wildbienen sind verschwunden. Die größte Umweltkatastrophe unserer Zeit droht unser Lebensumfeld unwiderruflich zu zerstören: Denn ohne Insekten gibt es keine Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Auch Nahrung für Vögel und andere Tiere fehlt.
Unsere Landesvorsitzende Sandra Detzer erklärt: „Pestizide, Monokulturen und andere Folgen der industriellen Landwirtschaft verursachen das Insektensterben und bedrohen unsere heimische Tierwelt. Immer mehr Bauern machen sich darum auf den Weg, wenig oder keine Ackergifte mehr zu verwenden. Seit sieben Jahren fördert die grün-geführte Landesregierung in Baden-Württemberg gezielt die ökologische Landwirtschaft. Jetzt muss endlich die Bundesregierung aktiv werden. Die derzeitigen Verhandlungen um den neuen EU-Haushalt müssen für eine Reform der Agrarförderung genutzt werden. Bäuerinnen und Bauern, die sich für Artenvielfalt und Tierwohl einsetzen, müssen mehr Geld verdienen. Es wird Zeit, dass die milliardenschweren Fördergelder zu Gunsten von regional und nachhaltig wirtschaftenden Bäuerinnen und Bauern sinnvoll umverteilt werden und Insektenkiller wie Glyphosat und Neonicotinoide von den Feldern und Wiesen verschwinden.“
Jede Bürgerin und jeder Bürger kann Erste Hilfe leisten und helfen, die Artenvielfalt zu retten.
Sandra Detzer: „Schon mit wenigen bewussten Kaufentscheidungen kann man viel verändern: Honig vom Imker aus der Nachbarschaft oder Saft von der Streuobstwiese aus der Region finanziert den Insekten von nebenan ein Zuhause. Wer mehr tun will, kann Bienenblumen pflanzen – ganz egal ob im Garten, im Blumenkasten oder auf der Fensterbank. Auch mit einem selbstgebauten Insektenhotel kann man, in einem kleinen Garten oder auf der Terrasse, seinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.“
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