„Ministerpräsident Mappus präsentiert sich einmal mehr als energiepolitischer Dinosaurier, wenn er mal wieder den Ausstieg aus dem Atomausstieg fordert. Mappus legt eine atompolitische Ignoranz hoch drei an den Tag: Er ist ignorant gegenüber den Risiken der Atomenergie, er ist ignorant gegenüber einer zukunftsfähigen Energieversorgung und er ist ignorant gegenüber dem Bürgerwillen“, kommentierte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn das aktuelle Plädoyer von Ministerpräsident Mappus gegen eine Begrenzung der AKW-Laufzeiten.
Die Grünen verwiesen darauf, dass erst gestern über 5.000 Menschen in Neckarwestheim gegen Laufzeitverlängerungen demonstriert hätten. Mit der größten Anti-AKW-Demonstration in Baden-Württemberg seit zwei Jahrzehnten hätte die Bewegung ein beeindruckendes Signal für einen schnellen Atomausstieg gesetzt. „Eine Mehrheit der Menschen im Land ist gegen längere AKW-Laufzeiten, aber die Landesregierung schaltet auf stur und fährt ihren atompolitischen Kurs ohne Rücksicht auf den Willen der Bürgerinnen und Bürger weiter.“
Sicher ist nur das Risiko
Darüber hinaus weigere sich Mappus die Gefahren und Probleme der Atomenergie wahrzunehmen. „Wenn Mappus sagt, dass die Laufzeit eines AKW nicht begrenzt werden solle, solange es sicher sei, zeigt dies eine gefährliche Naivität. Denn das einzige, was bei der Atomkraft sicher ist, ist das Risiko. So hat das AKW Neckarwestheim I bereits über 400 Störfälle auf dem Buckel und ist nicht ausreichend gegen Anschläge gesichert.“ Ebenso gebe es noch immer kein Endlager für den Atommüll, der künftigen Generationen für Millionen Jahre als Hypothek hinterlassen werde.
„Mit seinem krampfhaften Festkrallen an der Atomenergie blockiert Mappus den Weg in eine zukünftige Energieversorgung“, so Kühn. Notwendig seien mehr erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und mehr Energieeinsparung. Diese Entwicklung dürfe nicht durch längere AKW-Laufzeiten ausgebremst werden.