Wenn’s doch „nur“ eine Finanzkrise wäre. Wenn’s doch „nur“ darum ginge, die Wirtschaft anzukurbeln. Aber die Herausforderung ist wesentlich größer. Wir haben es mit einer tiefgreifenden Krise unserer Wirtschaftsordnung zu tun, während wir gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit in die Klimakrise rasen und die Milleniumsziele verfehlen, also die weltweit vereinbarten Ziele unter anderem zum Abbau von Armut und Unterernährung. Und genau deswegen braucht es einen Grünen New Deal. Mit diesem Konzept knüpfen wir Grünen, aber auch viele Vordenker in anderen Staaten, an die grundlegende Veränderung der Wirtschaft der Vereinigten Staaten in den 1930er Jahren an. Damals, in der Weltwirtschaftskrise, baute US-Präsident Roosevelt seinen New Deal auf drei Säulen: Er regulierte die Finanzmärkte völlig neu, investierte Milliarden in Zukunftsprojekte – und er sorgte für umfangreiche Sozialreformen.
In der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Krisen und ihren spezifischen Herausforderungen. Dazu:
Wetter, Wirtschaft, Wahlprogramme – da kommt was auf uns zu im Jahre 2009. Außer dem Landtag wird alles neu gewählt. Selbstbewusste Kampfansage von Daniel Mouratidis.
Kredite, Kapital und Kohle: Um die Landesbank zu retten sollen Stuttgart und die Sparkassen tief in die Tasche greifen. Die sträuben sich – aus gutem Grunde, so Eugen Schlachter.
Banken, Binnenmarkt, Bruttosozialprodukt: Die Finanzmarktkrise wird zur Weltwirtschaftskrise, und Europa muss ran. Den Wettlauf der Steuersysteme beenden, fordert Heide Rühle.
Kazwo, Kommunen, Konjunktur: 100 Prozent und die sofort – so sollen die Fördermittel aus Berlin fließen, sind sich Kommunen und Grüne einig. Aber die Kommunen zahlen via politisch motivierter Steuerausfälle mit. K II trotzdem als grünen Hebel nutzen, rät Andrea Lindlohr.
Löcher, Luft und Landesbank: Der Haushalt des Landes ist voller Risiken, von Wahrheit und Klarheit keine Spur. Ein Fazit der Etatberatungen von Winfried Kretschmann.